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Happy Birthday, Türke - Ein Kayankaya-Roman

Diogenes TB
ISBN 3-257-21544-4

Privatdetektiv Kemal Kayankaya versucht gerade eine Wespe aus seinem Büro zu vertreiben, als es an der Tür klingelt. Herein tritt eine kleine Türkin in Trauerkleidung. Ihr Mann ist vor ein Paar Tagen in einem Bordell ermordet worden, und die Polizei kümmert sich nicht gerade eifrig, darum, den Mörder zu finden.
Ein neuer Fall - und dringend gebrauchtes Kleingeld - für Kayankaya

Eine Leseprobe zusammen mit einer umfangreichen Auswahl an Pressestimmen finden Sie auf dieser Webseite.

Rezension:
Kemal Kayankaya hat es schwer, wenn er sich vorstellt: "Privatdetektiv und Türke - das soll ich glauben?" Sein Kommentar ist kennzeichnend: "Dann lassen Sie's."
Was bis dahin für unmöglich gehalten wurde, hat der 1964 in Frankfurt geborene Jakob Arjouni Mitte der 80er Jahre mit einer spielerischen Leichtigkeit geschafft, die ihn beinahe aus dem Stand heraus in die erste Riege der deutschen Krimi-Szene katapultierte: Mit Kemal Kayankaya, dem türkischen Privatdetektiv mit deutschem Pass hat er den Typ des harten und unsentimentalen Privatschnüfflers vom Schlage eines Sam Spade oder Mike Hammer auf aktuelle deutsche Verhältnisse übertragen.
In "Happy Birthday, Türke" lieferte Kemal Kayankaya ein furioses Debüt: Die Suche nach dem Mörder, der den Gastarbeiter Ahmed Hamul im Frankfurter Bahnhofsviertel erstochen hat führt Kayankaya in die Halb- und Unterwelt, aber auch in die Kreise korrupter Polizei.
Für Jakob Arjouni sind bestechliche und kriminelle Kriminalbeamte allerdings kein Anlass für langwierige soziologische Erörterungen - für ihn und seinen Helden zählen ganz allein die mit Sinn für Spannung, Aktion und eine gute Portion Zynismus erzählte Geschichte.
Das gleiche gilt für Kayankayas zweiten Fall "Mehr Bier": vier Öko-Terroristen sind verdächtig, nicht nur das Abflussrohr einer mittelständischen Chemiefabrik gesprengt, sondern auch den Fabrikbesitzer erschossen zu haben.
Mit augenzwinkernden Zitaten entwickelt Jakob Arjouni auch hier eine treffende und stilsichere Mischung aus einer komplizierten Familientragödie a la Ross Macdonald und einer Fallstudie zum Missbrauch staatlicher Macht ganz in der Tradition von Dashiell Hammett.

Reinhard Jahn