Jörg Fauser

Die nachfolgenden Angaben stellte freundlicherweise zur Verfügung:
H.P. Karr: Lexikon der deutschen Krimi-Autoren - Internet-Edition , auf dessen Seite sich eine ausführliche Bibliographie des Autors befindet.

Noch mehr Details rund um das Leben und Wirken von Jörg Fauser nebst Arbeiten über den Literaten finden sich auf der von der Witwe Gabriele Fauser angelegten Webseite.

* 16.7.1944 in der Nähe von Frankfurt
+ 17.7.1987 in München

Nach Abitur, abgebrochenem Studium und Ersatzdienst hielt Jörg Fauser sich längere Zeit in Istanbul und London auf. Neben ersten literarischen Versuchen arbeitete er als Aushilfsangestellter, Flughafenarbeiter und Nachtwächter. Fausers erste schriftstellerische Arbeiten waren "cut ups", die in Kleinverlagen oder alternativen Literaturzeitschriften wie etwa "Gasolin 23" erschienen, deren Mitherausgeber Fauser Anfang der siebziger Jahre war. Seit 1974 lebte er als freier Schriftsteller in München.

Er schrieb zahlreiche Gedichte, Hörspiele, Funkessays und Drehbücher, übersetzte aus dem Englischen und verfaßte eine Marlon Brando-Biographie. Seinen literarischen Durchbruch hatte er 1981 mit dem Roman DER SCHNEEMANN, der später erfolgreich verfilmt wurde. In dieser Zeit siedelte Fauser auch nach Berlin über, wo er unter anderem redaktioneller Mitarbeiter bei einer Zeitschrift war, für die er Reportagen und Kolumnen schrieb, die später in dem Band BLUES FÜR BLONDINEN erschienen. Fauser kehrte dann wieder nach München zurück, wo er weiter als Autor und Journalist arbeitete.

In seinen Romanen SCHLANGENMAUL und besonders in ROHSTOFF verarbeitete er viele autobiographische Elemente und verdichtete seine dunklen, atmosphärisch sehr dichten Geschichten zu treffenden Studien aus der "Unterwelt Deutschland".

Am Morgen nach seinem 43. Geburtstag starb Fauser in München an den Folgen eines Verkehrsunfalls.

In der "Frankfurter Allgemeinen" schrieb Lutz Hagelstedt am 20. Juni 1990: "Fausers Helden vertreten des Prinzip der ausgleichenden Gerechtigkeit, sie können austeilen und einstecken, sie nehmen die Frauen hart ran und vertragen einen kräftigen Schluck, sie kennen sich im Milieu aus, sind nicht auf die Klappe gefallen und haben Witz."

1988 wurde Jörg Fauser posthum mit dem "Ehrenglauser" der "Autorengruppe deutsche Kriminalliteratur" DAS SYNDIKAT ausgezeichnet.

Der Schneemann