Ernest Tidyman

1928 wurde Ernest Tidyman als Sohn einer ungarischen Mutter und eines Vaters mit britischen Wurzeln in Cleveland geboren. Er folgte seinem Vater in dessen journalistische Fußstapfen und schrieb seit 1954 u.a. für die Cleveland News, die New York Times (als dessen Herausgeber er auch fungierte) und das New York Times Magazin. 1969 begann Tidyman damit, Drehbücher zu schreiben. Mit Erfolg: für sein Drehbuch zu THE FRENCH CONNECTION erhielt er 1971 den Oscar.
Es ist nicht bekannt, ob Tidymans erster ’Shaft-Roman' (1970) von Anfang an als Drehbuch angelegt war, liest er sich doch wie ein “filmischer Detektivroman'. Nathaniel Rayle, einer der Söhne Tidymans, erzählte, dass sein Vater dachte, es sei Zeit für einen schwarzen Helden, und dass er wusste, dass er eine überzeugende Figur erschaffen konnte. Mit ’Shaft' erschuf Tidyman einen komplizierten, für gewöhnlich bärbeißigen Detektiv, der stundenweise bezahlt wird ­ einen extrem toughen und coolen Charakter, der jede Menge Ecken und Kanten besitzt und auch gerne seine Fäuste oder Pistolen einsetzt. Die direkte, harte, aber auch humorvolle Sprache Tidymans unterscheidet sich deutlich von der geglätteten Darstellung in den ’Shaft'-Filmen von 1971/72 und der deutschen Erstübersetzung aus den 70er Jahren. Doch die Filme von Gordon Parks mit Richard Roundtree in der Rolle des John Shaft und dem mehrfach ausgezeichneten Soundtrack von Isaac Hayes wurden Kult.
1972 erhielt Tidyman mehrere Auszeichnungen: Writers Guild of America Award, Edgar Allan Poe Award (Mystery Writers of America) und als weißer (!) Autor den NAACP Image Award (National Association for the Advancement of Colored People) für “Shaft". Außerdem erhielt er einen Oscar für das Drehbuch von "French Connection". Seine sechs Shaft-Krimis gelten als Wegbereiter der BLAXPLOITATION-Welle im Film („Foxy Brown“ mit Pam Grier, 1974) und in der Musik (z.B. James Brown, Marvin Gaye).
Ernest Tidyman war viermal verheiratet und hat vier Söhne. Er starb am 14. Juli 1984 in Folge eines Magengeschwürs an Nierenversagen. Bis zu seinem Tod betätigte er sich erfolgreicher als Autor, Drehbuchschreiber und Produzent.

Mehr zum Autor und seinem Helden finden Sie auf www.shaft-krimis.de.

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(Foto: Pendragon Verlag)