Michael Molsner

Die nachfolgenden Angaben stellte freundlicherweise zur Verfügung:
H.P. Karr: Lexikon der deutschen Krimi-Autoren - Internet-Edition , auf dessen Seite sich eine ausführliche Bibliographie des Autors befindet.

BENUTZTE PSEUDONYME: "Robert Cameron" für Western
"Bill Alamo", Sammelpseudonym, "John Drake" Sammelspseudonym

geboren * 23. 4. 1939 in Stuttgart wuchs Michael Molsner, Sohn eines Schriftstellers und einer Journalistin, in Allenstein (Ostpreußen), Aalen und München auf. Er studierte zwei Semester Germanistik und Anglistik in Heidelberg und begann dann als Gerichtsreporter und freier Mitarbeiter für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften zu arbeiten.
Volontariat in Aalen und anschließend Redakteur bei verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften, unter anderem auch kurze Zeit für KRISTALL, Hamburg. Er schrieb, ("wann immer ich Geld brauchte") unter dem Pseudonym "Robert Cameron" und den Sammelspeudonymen "Bill Alamo" und "John Drake" Heftromane. Er verfasste auch ein Kinderbuch und schließlich eine Reihe von Kriminalhörspielen und Kriminalromanen, die zunächst in der rororo-thriller-Reihe erschienen, wo er sich mit dem Herausgeber Richard K. Flesch wegen des Manuskriptes zu ROTE MESSE überwarf.
Sein TATORT-Film "Tote brauchen keine Wohnung" aus dem Jahr 1974, den Wolfgang Staudte für den Bayerischen Rundfunk inszenierte, galt lange als "der verschwundene TATORT" der ARD, weil er nach der Erstsendung wegen angeblicher "Linkslastigkeit" mit einem Sperrvermerk versehen wurde, der bis ins Jahr 1992 eine Wiederausstrahlung verhinderte.
In seinen Kriminalromanen verwertet Molsner oft Erfahrungen aus seiner Tätigkeit als Reporter - ohne Anlehnung an reale Fälle, aber doch gelegentlich von ihnen inspiriert.
Molsner sieht in seinen Kriminalromanen nicht escape-Literatur, sondern eine literarische Form, in der sozialkritisches Engagement transportiert werden kann. Seine Fähigkeit, stets aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen zu antizipieren und zu spannenden Geschichten zu formen, die auch noch Jahre nach ihrem ersten Erscheinen einen tiefenscharfen Einblick in gesellschaftliche Bewusstseinszustände ermöglichen, machten Molsner zu einer feststehenden Größe im "neuen deutschen Kriminalroman"; seine formalen und inhaltlichen Impulse haben das Genre in Deutschland entscheidend geprägt.
In den vergangenen Jahren entwickelte und schrieb Molsner zwei Roman-Serien - "Die Euro-Ermittler" und "Global-Agenten", in denen er sich einerseits mit Themen der Wirtschafts- und Staatskriminalität (Euro-Ermittler) und andererseits mit aktuellen politischen Szenarien aus Europa, dem Balkan und dem Nahen Osten befasste.
Für seine Erzählung "Ein Unfall wegen Fatima" erhielt er 1978 den Anerkennungspreis der Kelheimer Werkstatt.
Für seinen Romane EURO-ERMITTELR: DER ERMORDETE ENGEL erhielt er den DEUTSCHEN KRIMI PREIS 1987 (3. Platz), im Jahr darauf wurde er wiederum für einen Euro-Ermittler-Roman ausgezeichnet: UNTERNEHMEN COUNTER FORCE erhielt 1988 den DEUTSCHEN KRIMI PREIS (3. Platz). 1989 wurde er mit dem Zweiten Preis des DEUTSCHEN KRIMI-PREISES für DIE EHRE EINER OFFIZIERSFRAU und EURO-ERMITTLER - URIANS SPUR ausgezeichnet. 1998 erhielt er als Würdigung seines Lebenswerkes den "Ehrenglauser" der Autorengruppe deutsche Kriminalliteratur DAS SYNDIKAT.

Starker Zauber