Charles Willeford

Er war Soldat, Pferdetrainer, Boxer, Radiosprecher und Maler. Außerdem Redakteur und Gelegenheitsschauspieler.
Und er schrieb und veröffentlichte zahlreiche Pulp Originals. Den endgültigen Durchbruch erreichte Charles Ray Willeford jedoch erst in den späten Achtzigern mit seiner „Hoke-Moseley“-Reihe.

Geboren am 2. Januar 1919 in Little Rock, Arkansas, zieht Charles Ray Willeford 1921 mit seiner Familie nach Los Angeles. Dort verstirbt ein Jahr später sein Vater an Tuberkulose – 1927 ereilt die Mutter, ein Jahr nach ihrer Wiederverheiratung, dasselbe Schicksal. Der kleine Charles besucht zunächst zwei Jahre lang ein Internat, um dann ab 1929 bei seiner Großmutter in L.A. zu leben.
1933 – also mit gerade mal 14 Jahren - besteigt der Junge einen Güterzug und fährt ein Jahr lang ziellos durchs Land. Im März 1935 wird er Soldat und bleibt diesem Beruf mit mehreren Unterbrechungen bis 1956 treu. Während dieser Zeit ist der Amerikaner mehrere Jahre auf den Philippinen, in Japan und in Neufundland stationiert, kämpft im Zweiten Weltkrieg als Panzerkommandeur und wird mehrfach ausgezeichnet. .
Die 1942 geschlossene Ehe mit „Wanda“ wird im verflixten siebten Jahr mit einer Scheidung beendet. .
Während seiner Armeezeit schreibt er zahlreiche Gedichte und arbeitet bei einem Militärradiosender und einer -zeitung, außerdem besucht er in Lima (Peru) Kunstvorlesungen an der Universität (allerdings ohne die notwendigen Zugangsvoraussetzungen zu besitzen, was zur Relegation führt, als die Uni-Verwaltung davon Kenntnis erhält).
1952 heiratet er seine zweite Frau, Mary Jo – die Ehe hält bis 1976.
1953 muss er mit Depressionen im Krankenhaus behandelt werden – im selben Jahr verfasst er „High Priest of California“.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst holt Willeford die versäumte Schulbildung nach, während er zahlreiche Romane verfasst, die auch veröffentlicht werden. In dieser Zeit arbeitet er auch als Jungredakteur für das Alfred Hitchcock Mystery Magazine. 1962 macht er seinen Bachelor in englischer Literatur, zwei Jahre später den Master an der University of Miami, wo er kurze Zeit später als Dozent anfängt. Parallel ist er als Rezensent von Kriminalromanen tätig.
1974 wird sein Roman Cockfighter verfilmt – der Autor selbst schreibt das Drehbuch und spielt die Rolle des Ed Middleton. Auch später verdingt er sich noch als Schauspieler.
1981 schließt Willeford seine dritte Ehe – mit Betsy Poller.
Im März 1988 stirbt der vielseitige Künstler – begraben ist er auf dem Arlington Nationalfriedhof.

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