Das Buch direkt bei Amazon bestellen Dick Francis
Knochenbruch

Original: Bonecrack
Diogenes TB
ISBN 3-257-22836-8

Neil Griffon, der sich vorübergehend um die Rennställe seines Vaters kümmert, wird erpreßt: Ein Herrensöhnchen soll am bevorstehenden Derby einen Favoriten reiten können.
Doch die Erpresser haben kein leichtes Spiel: Obwohl sie Neil (und nicht nur ihm) schon mal einen Knochen brechen, setzt dieser alles daran, ihre Pläne zu vereiteln.

Rezension:
Das Buch beginnt, ungewöhnlich genug, mit einer Einleitung, in der der Autor klarstellt, daß er selbst eine gute Kindheit und keineswegs Probleme mit dem eigenen Vater hatte.
Diesen Umstand zu präzisieren ist dem Ex-Jockey deshalb so wichtig, um allen Spekulationen von Kritikern Einhalt zu gebieten, die einen tieferen Sinn in der Tatsache suchen, daß auch der vorliegende Roman von einem der Lieblingsthemen des Briten beherrscht wird: Unbefriedigende Vater-Sohn-Beziehungen.
Allerdings darf man wohl mit Fug und Recht behaupten, daß Exemplare wie Papa Enzo, der im wahrsten Sinne über Leichen gehen würde, um seinem Sohn den Herzenswunsch zu erfüllen, (zum Glück) im "richtigen" Leben eher selten vorkommen...
Francis beherrscht wie kein zweiter die Kunst, seine Figuren im Verlauf eines Buches "reifen" zu lassen - und der Leser darf bei jeder Stufe der Verwandlung hautnah dabei sein.
Immer wieder schön auch, wenn der Bestseller-Schreiber einen im jeweiligen Metier ungeübten Helden durch ungewöhnliche Methoden Fuß fassen und sich behaupten läßt - seine Märchen für Erwachsene mit dem "alles ist möglich"-Tenor verlieren auch nach Jahren und unzähligen Büchern nicht an Charme, Faszination und auch, an den entsprechenden Stellen, Hochspannung.

Miss Sophie