Das Buch direkt bei Amazon bestellen Nikola Hahn
Die Detektivin

Marion von Schröder, gebunden
ISBN 3-547-73761-3

Frankfurt am Main 1882: Die dreiundzwanzigjährige Victoria Könitz, Tochter aus großbürgerlichem Haus, fühlt sich in ihrer passiven gesellschaftlichen Rolle eingeengt und rebelliert dagegen. Besonders ihre Mutter Henriette hätte es lieber, wenn sie sich wie ihre jüngere Schwester mehr für Handarbeit und Klavierunterricht interessieren würde, und auch ihr Vater sähe sie lieber verheiratet.
Nach einem Volksfest im Stadtwald verschwindet das Dienstmädchen ihrer Tante Sophia auf mysteriöse Weise. Während der junge Kommissar Richard Biddling zunächst an einen normalen Vermißtenfall glaubt, ist Victoria der festen Überzeugung, daß Emilie, die sich vor allem um Sophias heißgeliebte Pflanzen in der Orangerie, dem Glashaus gekümmert hat, einem Verbrechen zum Opfer fiel.
Victoria, die heimlich Detektivgeschichten und kriminalistische Lehrbücher liest, vermutet, daß die Lösung des Falles mit einem Geheimnis zusammenhängt, das sich im Glashaus, dem Lieblingsplatz ihrer Tante Sophia, verbirgt.
Sie versucht, auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen und gerät mit Biddling aneinander, der sich von einer Frau nicht belehren lassen will...

Rezension:
Die Liebhaber historische Romane erwartet bei diesem Buch ein wahrer Leckerbissen.
Die Hauptpersonen Victoria, Kommissar Biddling und Kriminalwachtmeister Braun führen den Leser durch das Frankfurt des 19. Jahrhunderts.
Langsam beginnend baut sich die Spannung kontinuierlich auf, um dann in einem rasanten Tempo zum Ende zu kommen.
Lebendig geschildert erhält der Leser sowohl einen Einblick in die Geschichte der Stadt Frankfurt und die Arbeit der Kriminalpolizei, als auch in das Großbürgertum dieser Zeit, mitsamt der dazugehörenden Heucheleien, Intrigen und Machtverhältnisse.
Zeitweise verliert sich die Autorin etwas zu sehr in den geschichtlichen Ausführungen und den allzu blumigen Beschreibungen der Schauplätze, jedoch bleibt die Geschichte alles in allem so spannend und flüssig, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag.
Da bleibt wirklich zu hoffen, dass es bald mehr von Nikola Hahn zu lesen gibt.

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