Andreas Schlüter
Heiße Spur aus Afrika
Altberliner gebunden
Kambu ist anders als alle Chamäleons Afrikas. Seine Haut bleibt grün, auch wenn er sich schwarz ärgert. Dafür ist er ein schillerndes Sprachwunder. Er beherrscht alle Laute, alle Mimik und Gestik von Mensch und Tier.
Rezension:
Miss Sophie
ISBN 3-357-00680-4
(ab acht Jahre)
Seine Freundin Marion aber im kalten Deutschland ist stumm. Doch sie hat Mut und stets den zündenden Einfall.
Die beiden sind ein unschlagbares Duo, vor allem, wenn es darum geht, gerissenen Tierhändlern und ihrem verbotenen Handel mit exotischen Tieren auf die Spur zu kommen.
Hut ab vor diesem Autor!
Denn so vielfältig wie die Themen, die er in seinen Büchern aufgreift - Wirklichkeit gewordene Computerspiele, Kinderkriminalität, oder wie im vorliegenden Buch der ebenso lukrative wie verbotene Tierhandel - so vielseitig ist seine Schreibe.
Klare Sätze, für Leseneulinge gut geeignet, ohne dabei anspruchslos zu sein.
Ein Grundtenor mit "Message" - "Schließt Freundschaft auch mit denen, die anders sind, Ihr könnt alle davon nur profitieren!" - ohne lehrerhaft zu wirken.
Und genau die richtige Mischung aus Phantasie und Wirklichkeit, um all jene Leser zu "bedienen", die gerne einmal träumen, ohne sich dabei komplett von den Tatsachen des Lebens zu entfernen.
Ein sprechendes Chamäleon zu haben - wer fände das nicht cool?!
Umso mehr, wenn es eine Echse wäre mit Dolmetscherfunktion für jemanden, der sich, wie die kleine Marion, mit Worten nicht verständlich machen kann. Behutsam, fast beiläufig, vor allem aber herrlich unkompliziert geht Schlüter hier mit dem "Tatbestand" der Behinderung um - einer Tatsache, die sich nicht ändern läßt, deswegen aber nicht überbewertet werden muß.
Spannung, Spiel und Spaß, Hoffnung statt Betroffenheit spricht aus jeder Seite dieses Romans, der sich mit Tieren und Menschen, mit Außenseitern und Teams befaßt, mit Mut und der Fähigkeit, das Beste aus einer Situation zu machen.