Petra Oelker
Der Dolch des Kaisers
Rororo TB
Karl der Große ist ein gerissener Herr seines riesigen Reichs. Wohin mit diesem Dolch, der ihm nicht geheuer ist? Den ein verfeindeter Sachse in Christenblut getaucht hat, um Unheil über die Christenwelt zu bringen? Der künftige Kaiser verschickt die kostbar verzierte Waffe als Teil eines prächtigen Schatzes kurzerhand an den Kalifen Harun al-Raschid. Er hat keine Ahnung, daß in der Gesandtschaft nach Bagdad bald tödlicher Streit ausbricht ...
Die mörderische Reise des Dolchs durch zwölf Jahrhunderte beginnt. Ob im Nonnenkloster Gernrode, in der Affäre um den falschen Waldemar oder auf einer Insel im friesischen Moor - immer wieder verwickelt der mysteriöse Dolch seine Besitzer in Mord und Totschlag. Und das Unheil endet auch nicht I994 im Altenheim von Werderbrück ...
Rezension:
Leia
ISBN 3-499-43362-1
Ein interessanter Versuch, den die Autoren hier gestartet haben.
Der Leser verfolgt in zahlreichen Kurzkrimis den Weg eines Dolches von den Tagen Karls des Grossen bis in die heutige Zeit.
Aber wie es bei so vielen verschiedenen Autoren zu erwarten ist, wechselt der Schreibstil von Geschichte zu Geschichte gewaltig. Viele der Stories wirken leider konstruiert und kommen etwas fade und blass herüber, andere sind im Ende in sich unschlüssig. Einige dagegen sind wirklich einigermaßen interessant, wirken jedoch historisch nicht wirklich exakt recherchiert.
Alles in allem liest sich das ganze Buch etwas mühselig und wirkt leider nicht so recht gelungen.
Schade, denn die Idee einer solchen Zeitreise an sich ist zwar nicht neu, aber immer wieder interessant. Vielleicht hätten sich die Autoren etwas mehr Zeit mit ihren Beiträgen lassen sollen, zumal es sich durchwegs um Schriftsteller handelt, die in der Vergangenheit bereits mehrfach bewiesen haben, dass sie interessante und lesenswerte Bücher schreiben können.