Fred Vargas
Die schöne Diva von Saint-Jacques
Original: Debout les morts
Im Garten der Sängerin Sophia im Pariser Faubourg St. Jaques steht eines Morgens ein Baum, der am Tag zuvor noch nicht da stand. Niemand hat ihn gepflanzt.
Rezension:
K. Ara
Aufbau TB
ISBN 3-7466-1519-4
Sophia empfindet ihn wie eine Bedrohung. Zwei Tage später ist sie spurlos verschwunden.
Ihr Nachbar Marc, ein junger Historiker, derzeit ohne Job und ohne Frau, beginnt auf eigene Faust zu recherchieren, da weder der Ehemann noch die Polizei sich zunächst für den Fall interessieren.
Und je tiefer er gräbt - unter der rätselhaften Buche wie in der Vergangenheit der verschwundenen Diva - um so mehr Steine bringt er ins Rollen, die zwei Morde auslösen, bis er am Ende auf einen uralten Haß stößt, der beinahe auch ihn das Leben kosten wird.
Spektakulär und aufregend ist hier nichts, auch wenn die Grundidee fast surreal anmutet. Ein Baum, der vorher nicht da war, steht plötzlich im Garten... Die Opernsängerin, die den Baum entdeckt, bittet auf wenig nachvollziehbare Weise ihre drei Nachbarn, die bei Vargas die eigentlichen Detektive sind, unter dem Baum zu graben. Im Geplänkel und den Streitereien der drei Männer, drei Historikern, finden sie unter dem Baum...?
Nach einem Drittel des Buches verschwindet die Sängerin und Gott, welch ein Zufall, es gibt noch einen Kriminalkommissar in der Verwandtschaft, pensioniert zwar, aber noch brauchbar, der den drei Hobbydetektiven hilft. Tote gibt es, aber am Ende löst sich alles gemütlich in Seifenblasen auf.
War da noch was, ach ja der geheimnisvolle Baum. Einmal in den Fred-Vargas-Zylinder gegriffen und auch das lässt sich erklären. Wer gerne 26 Buchstaben aneinander reiht und alten Männern im Frankreichklischee auf der Straße lauscht, der greife zu diesem Buch.
Oder er pflanze besser einen Baum...