Minette Walters
Wellenbrecher
Original: The Breaker
An einem einsamen Strand an der Südküste England spülen die Wellen die Leiche von Kate Sumner an Land. Stunden später wird ihre kleine Tochter Hannah aufgefunden: Das Kind irrt verlassen durch die Straßen des Seebades Poole.
Rezension:
Pille
Goldmann TB
ISBN 3-442-44703-8
Und schon bald ist eines klar - der Tod der jungen Frau kann kein Unfall gewesen sein.
Der Verdacht der Polizei fällt zunächst auf einen Schauspieler, aber dann gerät auch Kates Ehemann ins Visier der Ermittler: War er in der Nacht ihres Todes wirklich in Liverpool, wie er behauptet?
Und warum gerät seine Tochter in Panik, sobald er sich ihr nur nähert?
Ein Buch, das bereits nach wenigen Zeilen Gänsehaut und Schauder garantiert ...
Atmosphärisch dicht und packend geschildert finden sich hier die letzten 90 Minuten im Leben des Opfers - mit all dem Schmerz, der Verzweiflung, dem Aufflackern von Hoffnung und dem entsetzlichen Moment, wenn klar wird, dass der Tod unausweichlich ist.
Vergewaltigung und Mord - alles andere als "leichte" Themen. Und doch ist die Stimmung, die dieses Buches durchzieht, nicht ganz so düster und deprimierend wie in anderen Romanen der Erfolgsautorin.
Grund dafür ist die kleine Lovestory am Rande, die sich zwischen der Hauptfigur und seiner Freundin abspielt. Letzterer zu imponieren ist mit Sicherheit auch eines der Motive, warum sich dieser kleine Kriminalbeamte aus der Provinz so engagiert bei der Aufklärung des Falles. Aber auch Sturheit und Ehrgeiz spielen dabei eine Rolle.
Doch ganz egal, "warum" - unendlich spannend ist, "wie" die Ermittlungen im extrem kleinen Kreis von Verdächtigen voran gehen, bis der Täter am Ende entlarvt ist.
Und sagen Sie nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt, falls auch Sie bereits auf Seite 50 der Versuchung erliegen sollten, "mal eben" im letzten Kapitel nachzusehen, wer es denn nun tatsächlich war!