Das Buch direkt bei Amazon bestellen Jean-Bernard Pouy Stefan Linster Barbara Neeb
Larchmütz 5632

Original: Larchmütz 5632
Aus dem Französischen von Stefan Linster und Barbara Neeb
DistelLiteratur TB
ISBN 3-923208-45-6

Die einstigen Revoluzzer Benno und Adrien leben heute als Landwirte getarnt in der Bretagne. Nichts erinnert an den "Großen Abend", den die Organisation seit rund 25 Jahren plant.
Als sie das Signal zur Reaktivierung plötzlich erreicht, zögern die beiden Freunde nicht lange, den Kampf wieder aufzunehmen.
Aber nicht nur die Zeiten haben sich geändert, sondern auch die Namen, Losungen und Kumpane.
Zum Glück wacht mit telepathischem Auge die bretonische Kuh Momone über ihren Freunden - nicht zufällig mit der eintätowierten Kennziffer 5632 im Ohr.

Rezension:
Die schlafenden Agenten Benno und Adrien werden von der "Orga" nach 25 Jahren wieder geweckt.
Darum muss man die beiden wirklich beneiden.
Denn den Leser richtig wach zu halten ist für den Autor Jean-Bernard Pouy ein fast unmögliches Unterfangen.
Erzählt wird das Buch teilweise von Momone, Bennos telephatisch begabter Kuh!
Ja, lachen Sie nicht, das ist eine unumstößliche Tatsache, Momone kann Gedanken lesen. Denn Momone ist nicht irgendeine Kuh, sondern ein anglonormannisches Rind, wohlgeformt und tiefhessig, wie sie einst von einem Viehhändler beschrieben wurde. Sie hat diese samtigen Augen, die kleine Kinder und schwangere Frauen so sehr bezaubern.
Diese Momone, die auch ab und zu "Elsa" oder "Catherine" genannt wird, grast friedlich auf der Wiese vor dem Hof von Benno und Adrien, den aufgeweckten Schläfern, den diese Larchmütz nennen.
Momone, um bei diesem Namen zu bleiben, trägt eine Plastikmarke mit der Nummer 5632 im Ohr.
Und eigentlich könnte man diese Rezension an dieser Stelle beenden, denn alles Wissenswerte des vorliegenden Romans haben Sie gerade gelesen.
Die eigentliche Geschichte ist ganz schnell erzählt.
Benno und Adrien bekommen nach 25 Jahren im Exil einen Brief, in dem sie aufgefordert werden, sich mit anderen ehemaligen Mitgliedern der "Orga" zu treffen um den heroischen Kampf gegen, ja gegen wen eigentlich?, wieder aufzunehmen.
Als Zweimannteam sind sie einige Zeit in verschiedenen Ländern unterwegs, um unglaublich gefährliche Aufträge auszuführen.
Einen Beweis ihrer Professionalität treten sie zum Beispiel an, als sie einem amerikanischen Diplomaten die Geschlechtsteile mit bläulich irisierendem Karosserielack einfärben.
Beim nächsten Auftrag dürfen sie sogar einen Brief persönlich überbringen.
In dieser Art und Weise dümpelt die Geschichte langsam vor sich hin, ohne auch nur den kleinsten Hauch von Spannung aufzubauen.
Bis dann Momone, Sie erinnern sich, die telepathisch begabte Kuh, unter das Ganze einen warmen, heftig stinkenden Schlusspunkt setzt.
Sie fragen sich, warum dieser Roman den Prix Polar Michel Lebrun 1999 gewonnen hat?
Suchen Sie ein anglonormannisches Rind, wohlgeformt und tiefhessig, das samtige Augen hat und Ihre Gedanken lesen kann und eine Plastikmarke mit der Nummer 5632 im Ohr trägt und fragen Sie sie.

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