Victoria Thompson
Murder on Gramercy Park
(3. Band Sarah Brandt)
At a summons from Detective Sergeant Frank Malloy, Sarah arrives at the elegant Home of famed magnetic healer Edmund Blackwell to find his wife in labor - and the good doctor dead from an apparent suicide.
Rezension:
Miss Sophie
Berkley TB (englisches TB)
ISBN 0-425-17886-2
Only Malloy sees what no one else wants to: that Blackwell was murdered in his own home ...
After a successful delivery, the Blackwell baby falls mysteriously ill. Relying on her nurse's training and woman's intuition, Sarah discovers the source of the baby's sickness - and discovers a scandal that leads Malloy's investigation down a gilded path paved with greed, deception, and desire ...
Und sie hat es wieder getan!
330 Seiten pures Lesevergnügen mit Spannungsgarantie!
Aufs neue legt Victoria Thompson einen sauber konstruierten historischen Roman vor, mit höchst abenteuerlichem Plot, sowie ein wenig Sex und ganz viel Crime - alles eingebettet in eine immer romantischer werdende Rahmenhandlung.
Denn was sich da anbahnt zwischen der Witwe Sarah Brandt, als Hebamme und Krankenschwester ebenso warmherzig wie resolut, und Detective Sergeant Frank Malloy, der sich immer mehr wegentwickelt vom korrupten Polizisten mit der eisernen Hand hin zum Ritter ohne Furcht (wenn auch nicht ganz ohne Tadel), das ist mehr als eindeutig, aber deswegen noch lange nicht weniger spannend. Schön in diesem Zusammenhang auch, wie die Wortgefechte zwischen den beiden immer ausgefeilter werden.
Abgesehen davon bietet auch dieses Buch wieder interessante Einblicke in das Treiben der viktorianischen Gesellschaft, die auch im "fortschrittlichen" Amerika der Jahrhundertwende sehr auf Traditionen und Konventionen bedacht ist und dennoch (oder gerade deshalb?) leichte Beute für Wunderheiler aller Art.
So ist der tragische Tod des ominösen Doktor Blackwell auch nur der Auftakt für eine ganze Reihe von Verwicklungen und Verstrickungen - jede für sich schon mit genügend Zündstoff für ein Verbrechen bestückt.
Und wie sich die Situation zuspitzt, gegen Ende auch mit Action nicht geizt (wenn auch nicht zu vergleichen mit den Ereignissen des vorhergehenden Bandes der Serie), da fragt man sich doch unweigerlich, warum sich in der Literatur nicht schon längst Dutzende von Hebammen, Krankenschwestern und Ärzten mit amateurdetektivischen Ambitionen tummeln.
Problemlos haben sie Zugang zu allen Gesellschaftsschichten; wenn Blut fließt oder eine Ohnmacht droht, wissen sie sofort, was zu tun ist; und natürlich beherrschen sie Techniken und kennen Tricks, die dem medizinischen Laien ein ständiges Rätsel sein werden (außer natürlich, er hat die einschlägigen Krimis und TV-Serien gründlich studiert).
Um mit Fontane zu sprechen "Es ist ein weites Feld!" - und genau das lässt Thompson-Junkies auch für die Zukunft das Allerbeste hoffen (nur schade, dass die vorliegende amerikanische Originalausgabe von März 2001 stammt, und zu befürchten ist, dass die Autorin damit ihr "Soll" für dieses Jahr bereits erfüllt hat ...).