Das Buch direkt bei Amazon bestellen Stuart M. Kaminsky
Liebermans Juwel

Original: Lieberman´s Thief
Ullstein TB
ISBN 3-548-24105-0

Obwohl George, ein Kleinkrimineller mit künstlerischen Ambitionen, den Einbruch in das Haus der wohlhabenden Roziers perfekt geplant hat, geht in der Tatnacht alles schief.
Der Täter wird selbst zum Zeugen, denn George beobachtet, wie Mr. Rozier seine Frau bestialisch tötet. Leider bleibt seine Anwesenheit nicht unbemerkt, und so wird George plötzlich doppelt verfolgt: Nicht nur der Mörder hat sich an seine Fersen geheftet, um den Mitwisser zum Schweigen zu bringen, auch der Chicagoer Polizeidetektiv Abe Lieberman erhofft sich durch den Dieb nähere Hinweise zum Mordgeschehen.
Abe "Rabbi" Lieberman und sein irischer Partner Bill Hanrahan alias Father Murphy lösen diesen Fall mit List und einer guten Portion Humor, damit das, was wirklich zählt, nicht zu kurz kommt: ihr Privatleben und ihre Leidenschaft für Baseball.

Rezension:
Ein typische Kriminalgeschichte.
Der böse Ehemann begeht einen sorgsam geplanten Mord an seiner Frau. Er hat an wirklich alles gedacht. Nur nicht daran, von einem Einbrecher beobachtet zu werden.
Pitty-Pitty Patniks ist ein harmloser Ganove, der auch denkt, er habe bei dem Einbruch ins Haus der Roziers alles einkalkuliert, da kommt ihm der Ehemann dazwischen, als dieser gerade seine Frau ersticht.
Eine böse Situation.
Denn jetzt ist plötzlich nicht nur die Polizei hinter Pitty-Pitty her, sondern auch der eigentliche Mörder von Mrs. Rozier.
Eigentlich ist die Geschichte eine von denen, die man schon hundert mal gelesen hat, auch in verschiedenen Filmen hat man das Thema schon gesehen.
Das Schöne am vorliegenden Roman ist jedoch die Art der Aufklärung.
Das "den Leser an der Hand nehmen und durch die Geschichte führen", das Kaminsky meisterhaft zelebriert.
Immer wenn es um Abe Lieberman und seinen Kollegen Bill Hanrahan geht, verwebt der Autor zwei, drei, eigentlich vier Geschichten miteinander und zeigt auf, wie es im Leben eines Cops zugeht, welche Details auf die Spur des Täters führen können und wie Lieberman es schafft, trotzdem seine kleine Welt zusammen zu halten.
Nach dem Genuss des Romans ist man sich sicher, dass Chicago endlich wieder etwas sicherer geworden ist.
Und wenn man den letzten Satz des über sechzigjährigen, von Arthritis geplagten, an erhöhten Cholesterinspiegel leidenden Abe Lieberman liest, den er zu seiner Frau sagt: "Popcorn, Orangensaft, Myrna Loy, und dich im Bett. Wer könnte solch einem Angebot widerstehen?" , dann hat man plötzlich auch keine Angst mehr vor der Zukunft.
Wenn wir von Filmen mit Myrna Loy einmal absehen.

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