Das Buch direkt bei Amazon bestellen Roland Herden
Wer stirbt schon gern für Schokolade?

Frieling & Partner
ISBN 3-8280-1144-6

Hinter den altehrwürdigen Mauern einer Schokoladenfabrik brodelt es.
Der ebenso beliebte wie korrupte Betriebsratsvorsitzende wird mit verfänglichen Photos erpresst. Seine stille Denkpause auf dem Turm der Fabrik endet tödlich.
War es Selbstmord?
Und was hat der verdächtige Lieferwagen ständig auf dem Parkplatz zu suchen?
Warum observieren BND-Leute die Umgebung?
Hat der attraktive Lockvogel von der Russenmafia etwas mit dem Todessturz des Betriebsratsvorsitzenden zu tun?

Rezension:
Der Autor Roland Herden hat seine Krimierzählung im Jahr 2000 in Mülheim und Duisburg, also mitten im "Ruhrpott" angesiedelt.
Als Hauptperson bestimmt "supermangleich" der Held Rene Silber das Geschehen.
Herden begeht leider die Unsitte des deutschen Krimis, dass nämlich jeder "Stinknormale", hier Süßwarentechniker Rene, in der Stunde der Gefahr zum Super-Kampfsport-Action-Detektiv wird.
Schmunzelnd nimmt der geneigte Krimikenner ihm bereits bestens bekannte Stilmittel wahr und sieht sich einer wahren Flut namentlich genannter Personen gegenübergestellt.
Den Aufhänger für all diese Action bilden die Vorkommnisse in der Süßwarenfabrik "Blanka". Hier verbrachte unser Autor seine Lehrjahre als Süßwarentechniker.
Dass er ein "Duisburger Jung" ist merkt man daran, dass er z. B. die beste Pizzabude in Meiderich, "Tauben Paule", das Gasometer, die bunte Plastik "Live Saver" in der Innenstadt und viele andere Orte erwähnt.
Auf den genaueren Blick hinter die Kulissen wartet man aber vergeblich.
Die fortwährende Unterbrechung des Handlungsablaufes als angewandtes Stilmittel und der drehbuchartige Aufbau tragen leider nicht zu einer spannungsgeladenen Erzählung bei.
Alles in allem ein angenehm anspruchsloser, sicherlich ausbaufähiger Roman, bei dem weniger oft mehr wäre.
Eine Filmvorlage mit schönen Industriekulissen aus dem Revier und Infos über die mittlerweile Legende gewordene Welt der "Malocher".

HOPE