Das Buch direkt bei Amazon bestellen Stuart M. Kaminsky
Liebermans Gesetz

Original: Lieberman´s Law
Ullstein TB
ISBN 3-548-24261-8

Abe Lieberman, der schrullige Chicagoer Polizeidetektiv, muss mitansehen, wie der jahrtausendealte Konflikt zwischen Juden und Arabern auch in seiner Stadt Zerstörung und Gewalt herbeiführt.
Fünf Synagogen, darunter auch die der Liebermans, wurden geschändet, mit antisemitischen Obszönitäten beschmiert und ihrer wertvollsten Thorarollen beraubt.
Der Verdacht fällt schnell auf eine militante muslimische Organisation, aber auch die orthodoxen Juden hätten ein Motiv, denn sie lehnen die moderate Haltung der jüdischen Gemeinde gegenüber dem Autonomiestreben der Palästinenser ab.
Doch offenbar steckt auch eine Neo-Nazi-Gruppe hinter den Anschlägen.
Als drei Araber ermordet werden, muss Lieberman erkennen, dass in dem urbanen Schlachtfeld Kräfte wirken, die er nicht kontrollieren kann.

Rezension:
Es beginnt im Jahre 1973 in der Nähe der jordanischen Grenze.
Eine fast alltägliche Situation in diesem Teil der Erde, eine Verkettung unglücklicher Umstände macht aus Massad und Jara Waisenkinder.
Arabische Waisenkinder.
Ein fanatischer Jude löscht praktisch ihre ganze Familie aus, bevor er selbst von einen anderen Juden erschossen wird.

Weitererzählt wird die Geschichte dann in der Gegenwart.
In Chicago.
Mehrere jüdische Synagogen, darunter die Synagoge Mir Shavot, werden geschändet. Hakenkreuze werden an die Wände geschmiert, Sitze aufgeschlitzt, die wertvolle Thora der Gemeinde wird gestohlen.
Abraham "Abe" Lieberman, von seinem Partner Bill Hanrahan liebevoll Rabbi genannt, kümmert sich um die Aufklärung des Falles, obwohl er für diesen Bezirk eigentlich gar nicht zuständig ist.
Denn Mir Shavot ist seine Synagoge. Die Synagoge, in der sein Enkel Barry in einigen Wochen seine Bar Mizwah ablegen soll.
Und Abe ist der Meinung, dass niemand ungestraft in sein Haus eindringen darf, auch nicht in das Haus seines Volkes, in das Haus seines Gottes, und hoffen kann, ungestraft davon zu kommen.
Denn der Zorn des Herrn wird unvermittelt, gewaltig und gnadenlos sein.
Und Abe Lieberman steht dem Herrn in nichts nach.
Als in diesem Zusammenhang mehrere Morde an Arabern geschehen, lernt Abe die Verdächtigen Jara und Massad kennen.
Und er fühlt den jahrtausendealten Hass, der seinem Volk überall auf der Welt von Menschen entgegenschlägt, die in dem Volk Israels nicht das auserwählte Volk Gottes sehen, sondern eine Heimsuchung des Teufels.
Abe Lieberman und sein Partner Bill "Father Murphy" Hanrahan haben es diesmal mit Fanatikern zu tun, die von einer dritten Gruppe missbraucht werden, in ihrer Verblendung jedoch glauben, das einzig Richtige zu tun.
Abe und Bill werden unterstützt von Ibraham Said, einem Spezialisten für Terrorismus und Hassgruppen in Chicago.
Einem arabischen Spezialisten.
Und so schließt sich der Kreis.
Lieberman und Said zeigen, wie Juden und Araber nicht nur friedlich nebeneinander, sondern miteinander leben und sehr erfolgreich zusammen arbeiten können.

"Liebermans Gesetz" ist ein Kriminalroman mit einem sehr ernsten Thema.
Sie werden jetzt sagen, jeder Kriminalroman in dem ein Mord vorkommt, hat ein ernstes Thema.
Das ist richtig.
Aber in welchem Kriminalroman töten Mörder Menschen stellvertretend für das Volk, dem sie angehören?
Und in welchem Kriminalroman liegen die Motive, nein falsch, "das" Motiv für solche grausamen Taten Jahrtausende von Jahren in der Vergangenheit?

......und die Hand des Herrn war gegen die Philister alle Tage Samuels.
Und die Städte, die die Philister Israel abgenommen hatten, kamen wieder an Israel, von Ekron bis Gaz.
Erstes Buch Samuel, siebtes Kapitel, Vers elf bis vierzehn.

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