Das Buch direkt bei Amazon bestellen Pieke Biermann
Potsdamer Ableben

Rotbuch TB
ISBN 3-8802-2031-X

Ein Szene-Krimi, von der Drogi- über die Prosti- bis hin zur Yuppie-Szene.
Ein Berliner Szene-Krimi schließlich, mit jeder Menge führender oder fahrender Frauen, vom Europa-Center bis Tiergartenstraße.

Rezension:
Viel Berliner Lokalkolorit, eine Menge haupt- und nebensächliches aus der alternativen Künstlerszene, dazu charmant solidarische Seitenhiebe auf die allgegenwärtigen Überspanntheiten in der seinerzeit noch geteilten Stadt: das sind die Zutaten, aus denen die Journalistin Pieke Biermann ihren ersten Krimi gemixt hat: "Potsdamer Ableben" (1987), szenewirksam und doppeldeutig nach einer In-Kneipe benannt.
Kommissarin Lietze und ihre allesamt etwas schrägen Mitarbeiter von der "Mordskommission" haben sich mit dem von wenigen bedauerten Ableben der Kulturkritikerin Beatrice Bitterlich abzuplagen.
Verdächtig sind ohnehin erst einmal alle Gäste der großen Promotion-Fete, auf der die Pressedame das Zeitliche segnete, allen voran der von seinem Manager auf "harten Mann" getrimmte New Wave-Sänger Richard Röhm, der in seinen besten Dialogzeilen seine Herkunft aus dem Ruhrgebiet nicht verhehlen kann.
Die Dialoge sind es auch, die die Stärke des Romans ausmachen, dessen Story sich auf ein Zora-Zobel-mäßiges Abhaken der unterschiedlichen Alternativ-Gruppierungen beschränkt.
Wo immer auch Kommissarin Lietze auftaucht, versteht es ihre Autorin Pieke Biermann, ihren Gesprächspartnern, die richtigen Worte in den Mund zu legen, mit einigen wenigen Sätzen Typen und typisches zu charakterisieren.

Reinhard Jahn