Pieke Biermann

(Biografie mit freundlicher Genehmigung des "Lexikon Deutscher Krimi-Autoren")

BIOGRAPHIE: * 22.3.1950 in Stolzenau an der Weser.

Pieke Biermann studierte nach ihrer Schulausbildung (mathematisch-naturwissenschaftlich und neusprachlich für Mädchen) zunächst an der Technischen Hochschule/Universität Hannover, später an der Universität Padua die Fächer Deutsche Literatur und Sprache, Anglistik und Politische Wissenschaften und schrieb ihre Magisterarbeit über unbezahlte Hausarbeit ("Das Herz der Familie").
Ausgestattet mit einem Doktorandenstipendium arbeitete sie daraufhin an einer Dissertation "Der Besen biegt sich, aber die Hexe nicht" einer vergleichenden Analyse der "Hexen" von gestern und der "Huren" von heute.
Da sie seit der frühesten Adoleszenz daran gewöhnt war, sich ihr Geld selbst zu verdienen, arbeitete sie in dieser Zeit in den verschiedensten Berufen, unter anderem bei der Post, als Lektorin "eines mittleren deutschen Verlages", und als Hure "in der höheren Mittelklasse der Sexindustrie", zuerst in Hannover, dann in West-Berlin. Seit 1980 "im Ruhestand".
Pieke Biermann engagierte sich von 1980 bis 1988 als "Frontfrau" der bundesdeutschen Hurenbewegung und organisierte im Februar 1988 mit anderen den "Ersten Berliner Hurenball".
Seit 1976 arbeitet sie als Autorin "im freien Schreibwarenhandel" und veröffentlichte unter anderem Essays, Radiofeatures und feulletonistisch-journalistische Beiträge. Darüberhinaus ist sie als Übersetzerin tätig.

1987 gab Pieke Biermann ihre Krimi-Debüt mit POTSDAMER ABLEBEN.
1990 war sie mit Auszügen aus ihrem zweiten Kriminalroman VIOLETTA beim Wettbewerb um den Ingeborg Bachmann Preis in Klagenfurt vertreten, wo sie mit einem 3sat-Stipendium ausgezeichnet wurde.
1991 erhielt sie für VIOLETTA den DEUTSCHEN KRIMI PREIS (1. Platz) als besten deutschsprachigen Kriminalroman des Jahres 1990.
Pieke Biermann führte im POTSDAMER ABLEBEN die Berliner Kommissarin Karin Lietze und ihr Mordermittlungsteam in die deutsche Krimi-Szene ein. In VIOLETTA nahm sie diese Figuren wieder auf, und ganz im Stil einer Romanserie soll dieses Personal auch in weiteren Krimis wieder auftauchen. Für HERZRASEN, den dritten Teil ihrer "Karin-Lietze"-Serie erhielt sie 1994 wiederum den DEUTSCHEN KRIMI PREIS (1. Platz). Auch für VIER, FÜNF, SECHS wurde sie mit dem DEUTSCHEN KRIMI PREIS (1998) ausgezeichnet.

SONSTIGES:
Zahlreiche feuilletonistische, satirische und journalistische Einzelbeiträge in Zeitungen, Zeitschriften und Büchern. Darunter Portraits von KünstlerInnen, Polemiken zu politischen Zuständen (von der Anti-Porno-Kampagne bis zum Golfkrieg). Kritiken und Texte zur Hurenpolitik.
Übersetzungen aus dem Italienischen und dem amerikanischen Englisch.

Vier, fünf, sechs

Potsdamer Ableben

Serie Krimi International 5 und 6: Nazischatz / Kriegskosten - Hörspiel