Das Buch direkt bei Amazon bestellen Oliver Buslau
Flammentod

(2. Band)
Emons TB
ISBN 3-89705-214-8

Kaum hat der Wuppertaler Privatdetektiv Remigius Rott mal ein bisschen Geld zur Seite geschafft, da ist er es auch schon wieder los - mit Aktien kann man eben auch böse verlieren.
Als Rott dann ein rettender Auftrag aus Bergisch Gladbach winkt, fährt er mit einem geliehenen Uralt-Golf-Diesel nach Bensberg, wo ein aufsehenerregender Todesfall die Öffentlichkeit in Atem hält: Die verbrannte Leiche eines Bauunternehmers wurde im Königsforst gefunden.
War der Tote in die Planungen zum neuen Bergisch Gladbacher Autobahnzubringer verwickelt?
Wurde er vielleicht sogar Opfer einer rituellen Hinrichtung?
Und was haben die drei geheimnisvollen Damen aus dem Rösrather Esoterik-Laden "Morganas Hexentruhe" mit dem Mord zu tun?
Fragen über Fragen für Rott, der im Laufe dieses Abenteuers knapp dem Flammentod entrinnt.

Rezension:
So kann es gehen: da hat Remigius Rott bei seinem letzten Fall ("Die Tote vom Johannisberg") einen netten Batzen Geld beiseitegeschafft und schnurstracks am Neuen Markt verzockt.
Was bleibt ihm also anderes übrig, als den Auftrag eines Bensbergers Anwalts anzunehmen, dessen Klient unter Mordverdacht steht. Der Mann soll die lokale Baugrösse Achim Diepeschrath im bergischen Wald brutal getötet und die Leiche angezündet haben.
Damit beginnt Remigius Rott eine Abenteuer-Tour durch die terra incognita des deutschen Kriminalromans - in Orte, die Lückerath, Gierath, Kallenbroich und Forsbach heißen; Orte, von denen man noch nie etwas gehört hat und von denen man wahrscheinlich nach diesem Roman auch nie wieder etwas hören wird. Orte, in denen sich die Spuren im Mordfall Diepeschrath Stück für Stück verlieren, was Remigius Rott allerdings nicht daran hindert, ihnen auch noch bis in die letzte Einbahnstraße zu folgen.
Dabei wird alles abgehakt, was an gängigen Regionalkrimi-Mordmotiven zur Verfügung steht - von der lokalen Baukorruption übers miefig-spießige Kleinbürgerleben samt rotstichigem Kleinbordell bis hin zur düsteren historischen Altlast.
Bei soviel Lokalkolorit gerät der Charakter unseres bergischen Helden manchmal ein wenig zu flach: dieser Rott ist so beängstigend normal, dass noch nicht einmal seine extravagante Freundin und Assistentin ihm die Aura eines echten Helden verschaffen könnte.

Reinhard Jahn