Das Buch direkt bei Amazon bestellen Gerald Morris Gabriele Haefs
Der kecke Knappe und sein König

Original: The Squire's Tale
(1. Band: Terry, Knappe am Hof von König Artus)
Deutsch von Gabriele Haefs
Carlsen TB
ISBN 3-551-35266-6
(ab 10 Jahren)

Terence ist ein ungewöhnlicher Knappe - er kann anfangs weder reiten, noch weiß er mit einem Bogen richtig umzugehen, aber dafür versteht er es, sich lautlos durch den Wald zu bewegen und sieht Wesen, die normalerweise unsichtbar sind.
Mit ihm hat der Ritter Gawain einen Knappen in seine Dienste genommen, der ihm auf der Ritterfahrt vor allem in kniffligen Situationen ein hilfreicher Gefährte ist.
Auch wenn Terence ihn teilweise erst in solche bringt.
Aber immer ist er kühn genug, sich und seinen rastlosen Ritter wieder zu befreien.

Eine wundervolle zwölfseitige Leseprobe zum Herunterladen gibt es unter: dieser Seite des Carlsen Verlags.

Rezension:
Die Kenntnis der Sage um König Artus und seine legendäre Tafelrunde gehört (natürlich) fast für jeden zur Allgemeinbildung.
Wie sich dieses Wissen aber unterhaltsam und kurzweilig auffrischen lässt, das zeigt Autor Morris (zu dessen Hobbies, wie uns der Verlag in der Buchklappe informiert, das Backen von Cremetorten gehört) auf hinreißend komische Weise.
Wohlgemerkt bei der Geschichte von Terence, seinem Herrn Gawain und den diversen Weggefährten, die sich immer durch ganz unterschiedliche Fähigkeiten auszeichnen, geht es durchaus zuweilen äußerst blutrünstig zu. Da werden schon mal Gliedmaßen abgetrennt oder es rollt im ritterlichen Zweikampf ein Kopf. Das alles geschieht aber in so erkennbar als Persiflage angelegter Manier, dass auch die "Generation Pokemon" ihre Freude daran haben dürfte (und so mancher Erwachsene wird sich an "Die Ritter der Kokosnuss" erinnert fühlen).
So ist in dieser durchaus spannenden und abenteuerlichen Story ein Mann noch ein Mann (wenn er nicht gerade aus unerwiderter Liebe zum Weichei mutiert und von einer Dame drangsaliert wird), es gilt, Ladies in Bedrängnis zu retten (oder ihre blutrünstigen Gelüste nach Liebesbeweisen in Form erlegter Feinde zu befriedigen) und dann schwebt über allem noch der Zauber des Mystischen, Unerklärlichen, das am Ende eben doch Auskunft gibt über die geheimnisvolle Abstammung des jungen Terence.
Auf einige der genannten Personen werden sich Hinweise in historischen Nachschlagewerken finden - andere hat der Autor sich ebenso wie die Erlebnisse der Protagonisten mit Sicherheit ausgedacht, was aber dem Lesevergnügen in keiner Weise Abbruch tut.
Hart, aber herzlich, heftig, aber nie ohne ein Augenzwinkern, so kommt er daher, der Auftaktband einer Serie, von der man hoffen möchte, dass sie noch recht lange läuft.

Miss Sophie