Walter Wolter
Hundstage - Wolfsnächte
(1. Band)
Bruno Schmidt ist am Ende. Der Ex-Profiboxer, Ex-Privatdetektiv und Ex-Bodyguard wollte eine junge Prostituierte - im Auftrag ihres Vaters - aus dem Milieu befreien.
Rezension:
K. Ara
Haffmans gebunden
ISBN 3-251-00511-1
Doch die Welt ist ungerecht, Anfälle von Ritterlichkeit werden nicht honoriert. Im Gegenteil: Bruno ist es, der verklagt wird wegen Körperverletzung, und die viertausend Mark Strafe, die er zu zahlen hat, sind einfach nicht da.
In diesem Moment kommt ihm ein neuer Auftrag gerade recht. Eine geheimnisvolle dunkle Schönheit hat seinen Prozess mit großer Aufmerksamkeit als Zuschauerin verfolgt.
Sie nimmt Kontakt zu ihm auf und verspricht ihm, seine finanzielle Not gründlich zu lindern. Dafür soll Bruno ihr Racheengel sein. Als junges Mädchen wurde ihr etwas angetan, das sie nie vergessen konnte. Der Schuldige blieb unerkannt. Aber nur drei Männer kommen in Frage. Bruno soll sich einen nach dem anderen vornehmen.
Doch es kommt anders als erwartet - für alle Beteiligten.
Der Held Bruno, genannt der "Hammer", steht vor Gericht und wird wegen schwerer Körperverletzung, permanentem Grinsen und keinerlei Reue und Einsicht zu einer hohen Geldstrafe verurteilt.
Noch beim Verlassen des Gerichtssaales zerknüllt er die Einzahlungsvordrucke...Er wusste, dass er schon die erste Rate schuldig bleiben würde. In einer flapsigen Sprache werden sämtliche Klischees aufgeboten, vom Exboxstar ...dem habe ich die Fresse poliert, so und so und so bis zur Superfrau ...das Top unter der Kosümjacke gewährte kaum die Andeutung eines Dekolletés...
Sie, eine sesshaft gewordene Zigeunerin, gibt ihm 8000 Mark Vorschuss und einen Auftrag. Er soll einem Polizisten Blut abnehmen. Zum ersten Mal kommen Hunde ins Spiel, die dem Polizisten zwei Finger abbeißen und Bruno zu dem Blut verhelfen.
Erst danach lernt er die schöne Auftraggeberin kennen und erfährt auf einem Motorboot, umgeben von Prunk und Dienern von ihrem grausamen Schicksal. Warum erzählt sie es ihm, will sie ihn mitten auf dem See versenken? Es geht um Katzen und Hunde und Wölfe in einem Dorf namens Wulfsgruben, wo fast alle Einwohner miteinander verwandt sind. Wer sich bis hierher eingelesen hat, der will es wissen.
Ein Hardboiled- Krimi bei dem die Unterhaltung auf der Männergewalt-Strecke bleibt. Heftchenformat hätte genügt.