Das Buch direkt bei Amazon bestellen Andreas Eschbach
Eine Billion Dollar

Lübbe gebunden
ISBN 3-7857-2049-1

Gestern fuhr John Fontanelli noch Pizzas in New York aus.
Heute ist er der reichste Mann der Welt. Reicher als Bill Gates. Reicher als der Sultan von Brunei. Reicher als die britische Königin. Reicher als die zweihundert reichsten Menschen der Erde - zusammen.
Eine Billion Dollar. Eine Million Millionen. Mehr Geld, als man sich überhaupt vorstellen kann.
Dieses Vermögen hat die italienische Anwaltsfamilie Vacchi fünfhundert Jahre lang angehäuft und bis zu jenem Tag verwaltet, den der Stifter in seinem Testament festgelegt hatte.
Und mit diesem Geld kann John machen, was er will.
Als Erstes kauft er sich einen Ferrari. "Was wäre, wenn ich mir jetzt nur noch Ferraris kaufen würde?", fragt er den alten Anwalt. "So viele Ferraris gibt es nicht", lautet die Antwort.
Er legt sich Leibwächter zu und einen Stab von Mitarbeitern, um die anschwellende Korrespondenz zu bewältigen.
Er verhandelt mit dem italienischen Finanzminister.
Ein leibhaftiger Kardinal kommt als Bittsteller an seine Tür.
Die schönsten Frauen liegen ihm zu Füßen.
Aber kann er noch irgendjemandem trauen?
Und dann erhält er einen Anruf von einem geheimnisvollen Fremden. Sein Name ist Malcolm McCaine, und er behauptet zu wissen, was es mit dem Geld auf sich hat - und wie es verwendet werden soll.
Doch welcher Plan steckt hinter der Stiftung des Giacomo Fontanelli, und ist John wirklich dazu ausersehen, ihn zu erfüllen?

Rezension:
Respekt.
Was zunächst wie ein trivialer Abenteuerroman beginnt, wird nach und nach zu einem richtigen Wirtschaftskrimi. Finanzverwicklungen, über die sich normale Menschen nie Gedanken gemacht haben, werden hier schonungslos aufgedeckt.
Was fängt der Normalsterbliche schon mit einer eine Million Millionen an?

1525 hat ein Vorfahre von John Fontanelli die Idee, 300 Florin, umgerechnet nach heutigen Maßstäben etwa 10.000 Dollar, anzulegen.
Nichts außergewöhnliches, sollte man denken. Auch dass er es als Erbe hinterlässt, ist durchaus nicht ungewöhnlich.
Ungewöhnlich ist die Laufzeit der Anlage.
Er verfügt, dass das Geld erst nach 500 Jahren seinem jüngsten, männlichen Nachkommen ausgezahlt wird.
Und eben dieser ist der Held der Geschichte, John Fontanelli, man höre und staune, ein arbeitsloser Pizzabote in Manhattan.
Krasser wäre nur noch der obligatorische Tellerwäscher gewesen.

Aus den 300 Florin werden im Laufe der Jahre, eindrucksvoll von Eschbach geschildert, eine Milliarde Dollar. Der Leser lernt in diesem Zusammenhang einiges über Zins und Zinseszins, ist gefesselt von der Möglichkeit, die internationale Finanzmacht nachdrücklich zu beeinflussen.

Haken an der Erbschaft ist, dass das Geld auch noch mit einer Prophezeihung gekoppelt ist.
Der Erbe soll damit der Menschheit seine Zukunft zurückgeben.
Hallo! Wie geht das denn, wird sich jeder fragen. Soll er es verschenken? Spenden?
John zerbricht fast an dieser Frage.
Der Leser eher an den 800 Seiten des Romans.
Denn mag das Thema noch so fesselnd beschrieben sein, es sind definitiv 200 Seiten zuviel.
Dennoch, lohnen tut sich das Buch auf jeden Fall, schließlich weiß man ja nie, ob man nicht doch mal in die Verlegenheit kommt, eine etwas größere Summe zu erben.

Compuexe