Das Buch direkt bei Amazon bestellen Jerry Raine
Frankie Bosser kommt heim

Original: Frankie Bosser comes home
UT metro TB
ISBN 3-293-20173-3

England, wo es ganz normal zu sein scheint: Im Vorortgürtel von London.
Dort müssen früher oder später zwei Männer aufeinandertreffen. Phil Gator kommt aus Spanien zurück, und Frankie Bosser aus Italien. Beide mussten England verlassen, weil ihnen der Boden unter den Füssen zu heiß geworden war.
Bosser will nur zur Beerdigung seines Vaters. Noch weiß er nicht, dass sein Vater ermordet worden war.
Und Gator weiß noch nicht, wen er in einem Anfall von Jähzorn niedergeschlagen hat.

Pressestimmen zum Buch und Links (u.a. zu einem Interview mit dem Autor) finden Sie auf dieser Webseite.

Rezension:
Okay, es gibt ein paar Leute, die sind einfach scheiße drauf.
Die haben nur Scheiße im Kopf und selbst ein paar Jahre ohne irgendwelche illegalen Aktivitäten hält das Grundböse in ihnen nicht auf.
Und wenn's dann ausbricht, zum Beispiel, wenn so ein beknackter Brummifahrer durch ne Pfütze fährt und einen nass spritzt oder wenn einen eine Oma beim Überfall überrascht, naja, dann muss man halt handeln.
Das heißt dann durchdrehen.
Trotzdem ist der Grundtenor dieses Romans eher ruhig. Ein gleichmäßig und ruhig in seinen Bahnen dahinplätschernder Krimi, der mit einem - pardon, die Idee stammt vom Autor höchstselbst - Arschfick eine aggressivere Wendung nimmt, die im herrlichen schwarz-weiß-böse-gut-Klischee für ein paar Tote und sonstige Schweinereien sorgt.
Die Story, so einfach sie ist, kann doch nicht immer schlüssig die Zusammenhänge klären und bleibt meist oberflächlich.
Allein das Innenleben des netten Polizisten und des gutgläubigen Gitarrenspielers bekommen ein paar mehr Buchseiten gewidmet. Aber vielleicht liegt das auch daran, dass böse Leute halt kein Innenleben haben? Die denken eben nicht, sondern tun was.
Kann ja sein.
Immerhin gibt es eine Handvoll unterschiedlicher männlicher Charaktere und die Handlung scheint auch arg realistisch.
Ist eben so, in Londonder Vororten. Nicht unbedingt spannend, das normale Leben, daher ist so ein fieser Brutalo-Ausbruch ab und zu ganz alltagserholsam.
Nur reicht das irgendwie nicht für eine durchgehend hohe Spannung aus und so lässt den Leser auch das Schicksal des F. Bosser letztlich kalt.
Ob er's schafft oder nicht, ach, Schulter zucken und nächstes Buch vorholen.

Iris Groschek