Das Buch direkt bei Amazon bestellen Andreas Eschbach
Solarstation

Schneekluth gebunden
ISBN 3-79511406-3

Die Welt zeigt im Jahr 2015 ihr neues Antlitz: Japan ist die ozeanische Supermacht, Europa und die USA sind bedeutungslose Provinz, die arabische Welt im religiösen Bruderkrieg gelähmt.
Leonard Carr ist Hausmeister - und Astronaut in der Schwerelosigkeit der Solarstation. Als die Energieübertragung versagt, denken er und die Mannschaft zuerst an eine technische Panne, dann an Sabotage.
Da geschieht ein Mord - und ein unbekanntes Raumschiff dockt widerrechtlich an der Station an. Entsetzt entdeckt die Mannschaft, dass sie Spielball in einem Plan ist, der die Station zu einer noch nie dagewesenen Bedrohung für die Erde macht.
Nur eine Chance hat Leonard gegen die kalte Präzision, mit der sein Widersacher vorgeht. Er kennt alle Geheimnisse der Solarstation und weiß, dass beim Kampf in der Schwerelosigkeit andere Gesetze gelten.

Rezension:
Die besten Helden sind immer die, die keine sein wollen, und die besten Krimis scheinen oft von Autoren zu stammen, die im Grund nichts mit dem Krimi am Hut haben.
Andreas Eschbach ist einer der wenigen deutschen Science-Fiction-Autoren, die über das Genre-Fandom hinaus bekannt geworden sind.
Zu recht, denn Eschbach schreibt makellose Abenteuer- oder Technik-Thriller der Pageturner-Klasse.
So ist das ganze Sci-Fi-Ambiente der "Solarstation" eigentlich nur Beiwerk, ein möglichst spannender, faszinierender Schauplatz für eine Männer-Geschichte.
Eigentlich - denn wie sehr die Geschichte diese Solarstation und ihr ganzes Drumherum braucht, bemerkt man erst, wenn man sich schon hat einfangen lassen von der mit traumwandlerischer Sicherheit entwickelten Story vom Hausmeister, der fast gegen seinen Willen zum Helden wird.
Denn der Mord, der die Bewohner der Solarstation (ein klassischer locked Room, natürlich) zunächst in Verwirrung versetzt, ist nur der Auftakt für das Komplott eines jener überdimensionalen Schurken, die einem ordentlichen Testosteron-Thriller erst die richtige Würze geben.
Nicht weniger als der Weltfrieden steht auf dem Spiel, und mit jedem Versuch unseres Helden, die Bedrohung abzuwenden, schwinden seine Erfolgschancen.
Augenzwinkernd lockt Andreas Eschbach den Leser in sein Spiel hinein und lässt uns keine Chance, seiner ausgefeilten Spannungsdramaturgie zu entkommen - bis zum klassischen Showdown, bei dem der Hausmeister dann endgültig zum Helden wird.

Reinhard Jahn