Das Buch direkt bei Amazon bestellen Astrid Frank
L.O.T.T.A. ermittelt: Falsches Spiel beim Reitturnier

Thienemann gebunden
ISBN 3-522-17484-4
(Kinder ab 10)

Kaum zu glauben: Siegerin des Vereinsturniers ist ausgerechnet die schüchterne Lynn auf Glamourboy!
Das sonst so langsame Pferd ist plötzlich voller Energie und kaum noch zu bändigen.
Als Tim im Internet auf das Foto eines berühmten Rennpferdes stößt, das Glamourboy zum Verwechseln ähnlich sieht, ist er überzeugt: Hier geht es nicht mit rechten Dingen zu.
Ein neuer Fall für die Detektive Ludwig, Oskar, Tanja, Tim, Anke!

Rezension:
Uuups, Frau Frank, da haben Sie (oder war es doch der Verlag?) Ihre Fans erst mal ganz schön durcheinander gebracht.
Denn waren es nicht drei Bände lang die Zwillinge Nina und Niklas, sowie ihr Freund Til, die gemeinsam mit Anke und dem verfressenen Hund Oskar als Hobby-Detektivgespann A.N.T.O.N. Furore machten?
Jetzt heißen die Geschwister "Tanja" und "Tim": nach wie vor zwei, die nicht immer - aber immer dann, wenn es wirklich darauf ankommt - ein Herz und eine Seele sind, zwölf Jahre alt, Vater Tierarzt, Mutter Übersetzerin.
Aus "Til" wurde "Ludwig": wie gehabt permanent hungrig, dabei aber dünn wie eine Bohnenstange, mitten im Stimmbruch befindlich und für jedes Abenteuer zu haben.
Während "Anke" ihren Namen, ihr Alter (ein Jahr jünger als die anderen), ihre Statur (ein bisschen pummelig), ihre Brille (die ihr den Spitznamen "Blödauge" eingetragen hat), ihre vorsichtige Haltung (lieber die Erwachsenen einmal zu oft als zu wenig zu Hilfe holen) und ihr Faible fürs Reiten behalten durfte.
Genau mit dieser Begeisterung hat sie ihre Freundin Tanja angesteckt, deren zweites Zuhause nun ebenfalls auf dem Reiterhof ist und, voilà, da ist er schon, der erste Schauplatz für die Ermittlungen von "L.O.T.T.A." .
In gekonnter Manier lässt Autorin Frank ihre Protagonisten nicht nur mit allerlei Merkwürdigkeiten (die sich natürlich prompt als Kriminalfall herausstellen), sondern auch mit den Problemen der Pubertät kämpfen (die allererste Beziehung eingeschlossen), was den Figuren ungemein menschliche Züge verleiht, und sie von den "keimfreien Saubermann-Helden" anderer Serien dieser Art angenehm abhebt.
Die Geschichte selbst um Doping beim Reitsport, Preis- und Deckungsgelder angereichert mit jeder Menge gut verpackter Informationen zum Thema Military ist bis zum Schluss auch für jene Leser ungemein spannend, deren Kontakt mit Rössern sich auf solche aus Holz und mit Schaukelkufen beschränkt. Auch wenn diese möglicherweise keine Verwendung für das schmackhafte Pferdeplätzchen-Rezept von Seite 128 haben werden ...
Abgerundet wird das Ganze durch ein fulminantes Finale, in dem die Leser um Leben und Gesundheit von Tanja erst gehörig zittern müssen, bevor sie erleichtert aufatmen können.
Egal also, unter welchem Namen die muntere Truppe aus dem fiktiven Städtchen Talheim ans Werk geht, lesenswert sind ihre Erlebnisse allemal!

Miss Sophie