Das Buch direkt bei Amazon bestellen Roman Pohl
Dr. Kurons letzte Woche

Dittrich TB
ISBN 3-920862-36-8

Unter einem fadenscheinigen Vorwand platzt die verführerische Flora Kummer in die Praxis von Dr. Kuron. Sie bittet ihn, ihren Mann zu behandeln. Der Kunsthändler Theo Kummer braucht als Diabetiker auf seiner Reise nach Brügge und Paris einen Leibarzt, der ihn bei seinen Geschäften begleitet.
Dr. Kuron zögert nur kurz. Das angebotene Honorar ist zu verlockend. Nur einen Bruchteil der Summe würde er in dieser Zeit in seiner schlecht gehenden Praxis verdienen.
Die Abenteuerfahrt beginnt. Am Steuer der Limousine Peter, der Chauffeur Kummers. Auch er ist der attraktiven Flora verfallen, die raffiniert alle Fäden und die Männer in der Hand hat.
In Paris werden Vorbereitungen für das eigentliche Ziel Brügge getroffen. Dort warten Mittelsmänner mit einem wertvollen Gemälde, an dem jedoch noch andere Interesse haben.
Als Dr. Kuron Schreie aus Theo Kummers Hotelzimmer hört, will er aussteigen. Aber er ist schon zu weit in die Machenschaften verstrickt und außerdem von Flora abhängig.
Die Handlung nimmt eine völlig unerwartete Wende. Die Ereignisse überschlagen sich. Endstation: ein Vorgarten in Brügge, in dem sich alles entscheidet.

Rezension:
Der Montag in Dr. Kurons Praxis beginnt ruhig. Die Zeit schlich der Mittagspause entgegen. Der dritte Patient, den auch der Leser kennen lernt, ist Frau Kummer, die einen fremden Akzent hat und nuschelt. Sie ist eine ehemalige Drogensüchtige, die laut Dr. Kuron nicht so aussieht. Vielleicht führten Yuppies Spritzbestecke im Handschuhfach ihrer BMWs mit zur Arbeit wie polnische Landarbeiter Wodka im Brotbeutel.
Mit schönen Metaphern allein gelingt kein Krimi. Obwohl der Schauplatz dem Leser bildlich vor Augen steht, passiert lange nichts. Das Wort Heroin reicht nicht. Die ersten Seiten des nur 185 Seiten Buches lesen sich wie ein langes Vorwort zu den eigentlichen dramatischen Geschehnissen am Schluss, sprich zum Wochenende hin. Schließlich handelt es sich um Dr. Kurons letzte Woche.

K. Ara