Jan Eik
Auf Mord gebaut
(bereits früher erschienen als: "Ausschreibung für einen Mord: ein Architektenkrimi" bei av-Edition)
In dem Fundament eines Berliner Regierungsbaus wird eine Leiche gefunden. Keiner kennt den Toten, keiner vermisst den Mann. Als bei dem verantwortlichen Architekturbüro Planckh & Heppener wenige Tage später eingebrochen wird, wittert der Seniorchef eine Intrige und bittet den Sohn eines alten Freundes um Hilfe.
Rezension:
Miss Sophie
berlin.krimi.verlag TB
ISBN 3-89809-012-4
Oliver John, seines Zeichens Privatdetektiv und ein Liebhaber feiner Lebensart, soll sich undercover als Praktikant in das Unternehmen einschleusen und herausfinden, wer dem Architekturbüro schaden will. Der Auftrag führt ihn in eine bunte Architekten-Truppe, deren schillerndste Erscheinung die ebenso extravagante wie erfolgreiche Mareike Lässig-Domagalla ist.
Klar, dass die Architektin zahllose Verehrer hat. Und auch Oliver John guckt der schönen Mareike lieber auf die Beine, als ihr, wofür er ja schließlich bezahlt wird, auf die Finger zu schauen. Trotzdem hält er es für wenig wahrscheinlich, dass es allein sein Charme ist, der sie so nervös macht....
Welche Abgründe tun sich hier auf!
Schwarzarbeit, unsaubere Geschäfte bei der Auftragsvergabe, Bauschwindel in jeglicher Form... wie man es uns alles schon in dem einen oder anderen "gemeinen" Tatort serviert hatte. Allerdings weit weniger elegant!
Die technischen Details werden Insidern vor Wiedererkennungsfreude das Herz höher schlagen lassen - den Laien behindern sie nicht beim Lesen, so geschickt hat der Autor diese Informationen in seinen ebenso amüsanten wie tempo- und spannungsreichen Roman hineingewoben.
Die Figuren, selbst wenn es sich um einen flüchtigen "Auftritt" handelt, sind alle so kraftvoll dargestellt, dass man sie förmlich vor sich sieht. Wenn denn dann der eine oder die andere tatsächlich etwas "überzogen" wirkt - wen stört das schon?!
Ein guter Plot, viele überraschende Wendungen, ein bißchen Action, sehr wenig Sex - alles in allem nicht nur für die Zunft der "Häuslesbauer" ein höchst unterhaltsames, empfehlenswertes Buch.