Das Buch direkt bei Amazon bestellen Martin Schüller
King

Emons TB
ISBN 3-89705-254-7

Bad Nauheim in Hessen, im Frühjahr des Jahres 1959.
Die Jugend der Stadt steht Kopf: Elvis Presley hat ein Haus in der Goethestraße bezogen!
Doch der King des Rock'n'Roll verlebt zurückgezogen und in Ruhe seine Militärzeit in Deutschland - Sensationen scheinen auszubleiben.
Wirklich?
Ein nächtlicher Anschlag auf Elvis' Wagen! Der Mordversuch schlägt fehl, und der amerikanische Geheimdienst versucht alles, um die Affaire geheim zu halten. Agent Pete Summers wird Elvis' Bodyguard.
Seine jungen Fans sorgen sich ebenfalls um den KING, wenn auch aus etwas anderen Gründen. Aber schon immer hatten Teenager Schwierigkeiten, sich auf wichtige Aufgaben zu konzentrieren.
Als dann, nach einem Leichenfund, auch die deutsche Kriminalpolizei zu ermitteln beginnt, führt das nicht nur zu Mißverständnissen.

Rezension:
Elvis ist tot?
Elvis starb schon, als er zur Army ging.
John Lennon am Todestag von Elvis Presley.

Elvis ist tot?
Falsch.
Elvis lebt.
Zumindest im Roman "King" von Martin Schüller.
Was auch kein Wunder ist, schliesslich spielt der Roman im Jahr 1959. Elvis Presley ist zu dieser Zeit in Deutschland stationiert, residiert und hält Hof in der Goethestrasse in Bad Nauheim. Er ist dort allerdings nicht alleine, sondern wohnt im Haus zusammen mit Vernon, seinem vor kurzem verwitweten Vater, seinen Leibwächtern und vor dem Haus mit einer Schar von Fans, die tagtäglich Stellung beziehen, um ihrem Idol nahe zu sein.
Und auf der gegenüberliegenden Strassenseite parkt ein Auto mit angeblichen Reportern von der Vancouver Sun, bei denen es sich aber in Wirklichkeit um Mitglieder der CIA handelt und die so gar nicht erfreut darüber sind, dass sie den Auftrag erhalten haben, Elvis zu beschützen.
Was soll einem Rock´n Roll Sänger im Nachkriegsdeutschland schon passieren? Naja, zumindest denkt die Gruppe "King" so, bis auf das fahrende Auto, mit Vernon am Steuer, mit einer Panzerfaust geschossen wird.
Oder galt das etwa doch dem King?
"King" ist ein fiktiver Roman, so steht es auch am Anfang des Buches, alle Handlungen sind frei erfunden. Aber, so wie er geschrieben ist, hätte alles wirklich passiert sein können.
Schüller schildert ein Szenario, in dem die Protagonisten, allen voran die deutsche Kripo und der CIA eigentlich auf der selben Seite stehen, allerdings keiner den anderen in seine Karten sehen lässt.
Der Roman ist unglaublich detailgetreu und wirklichkeitsnah geschrieben, mit dem nötigen Augenzwinkern und dem genau dosierten Schuss Humor, den ein guter Roman braucht.
Man ist versucht zu glauben, es könne ja doch etwas dran sein, an der ganzen Geschichte.
Man hat nach Ende der Lektüre Lust, nach Bad Nauheim zu fahren und die Goethestrasse zu besuchen.
Man könnte dann vielleicht noch einen kurzen Abstecher nach Ziegenberg machen, um festzustellen, ob dort auf der Bühne des Veranstaltungssaales wirklich ein Flügel steht, der ein Einschussloch hat.
Aber wozu denn die Mühe?
Ist ja doch alles Fiktion.
Ein Roman eben.
Denn Elvis ist tot.
Aber, er starb nicht 1959 in Bad Nauheim.
Und das ist doch schon mal ganz gut so. :-)

It´s now or never....

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