Das Buch direkt bei Amazon bestellen Peter Robinson
Das verschwundene Lächeln

(6. Band)
Original: Wednesdays Child
Ullstein TB
ISBN 3-548-25384-9

Brenda Scupham schöpft keinen Verdacht, als die beiden vermeintlichen Sozialarbeiter ihre siebenjährige Tochter Gemma mitnehmen wollen.
Der seriös gekleidete Mann mit dem charmanten Lächeln und die gut aussehende Frau schüchtern die junge, allein erziehende Mutter ein. Sie behaupten, es lägen Hinweise auf Kindesmißbrauch vor.
Zu spät erkennt Brenda, daß sie einen entsetzlichen Fehler gemacht hat.
Die Polizei, die das verschwundene Mädchen fieberhaft sucht, befürchtet eine weitere Tat von Satanisten, die auch im idyllischen Yorkshire ihr Unwesen treiben.
Doch erst als eine Wandergruppe in einer stillgelegten Bleimine eine grausame Entdeckung macht, offenbart sich die ganze Abscheulichkeit dieses Falles ...
Chief Inspector Banks muß vielen Spuren nachgehen und sein intuitives Gespür aufwenden, um diesen Fall zu lösen, der ihn immer tiefer in die Abgründe der menschlichen Seele blicken läßt.

Rezension:
Hauptpersonen:

* Alan Banks: Chief Inspector; hat keinen Studienabschluß; verheiratet mit Sandra (38 Jahre); hat zwei Kinder: Tracy + Brian, welcher auswärts studiert
* Gristhorpe: Detective Superintendent; 59 Jahre; steht kurz vor der Pensionierung; Witwer und alleinstehend
* Jenny Fuller: Psychologin; gute Freundin von Alan
* Susan Gay: Constable; arbeitet eng mit Alan zusammen
* Brenda Scupham: ca. 29 Jahre; Sozialhilfeempfängerin; Mutter der 7jährigen verschwundenen Gemma
* Les Poole: Freund Brendas; Gelegenheitseinbrecher
* Carl Johnson: 30 Jahre; Schnauzbart; Gärtner und Erpresser
* Adam Harkness: 55 Jahre; wohlhabend; hat einige Jahre in Südafrika und Amsterdam gelebt; Diamantenhändler

Ein kleines Mädchen wurde entführt - und sofort spielt sich in allen Köpfen, denen der im Buch Beteiligten wie auch denen der Leser/innen, ein und derselbe Film ab ... ein furchtbarer Film ... Das Buch erzählt seine Geschichte spannend und psychologisch ausgewogen, ohne jemals Längen zu entwickeln.
Dies ist ein intelligenter und zugleich mitfühlender Thriller zum ebenso furchtbaren wie brisanten Thema Kindesmissbrauch, dessen Figuren nicht konstruiert erscheinen und der trotzdem glücklicherweise human genug bleibt, um nicht das von den ersten Seiten an schlimmstangenommene Verbrechen auch wirklich vollführen zu lassen!
Für dieses Ende ist der Leser (aber vor allem die Leserin, so sie außerdem noch Mutter ist) Peter Robinson wirklich erlöst dankbar, erspart es einem doch nächtelange Alpträume. Hier zeigt sich, dass man auch fesselnde Kriminalliteratur schreiben kann, ohne gleichzeitig bluttriefende und sadistische Phantasien entwickeln zu müssen.
Ein durch und durch lesenswertes Werk!

Erika Drake