Philip Newth
Gabriele Haefs
Helene spukt zurück
Original: Spook! En spokelsensfortelling
Helene lebt mit ihrer Großmutter auf einem alten Herrensitz in England. Die Großmutter ist ganz anders als die meisten alten Damen, sie denkt sich Streiche aus und Helene kennt keine Langeweile.
Rezension:
Miss Sophie
Deutsch von Gabriele Haefs
Sauerländer gebunden
ISBN 3-7941-4898-3
(ab zehn Jahre)
Doch dann wird die Großmutter krank und muss ins Krankenhaus. Entfernte Verwandte werden zu ihren Vormündern ernannt, Oberst Bad-Blood und die nimmersatte Frau Bigot. Beide sind über alle Maßen gemein und wetteifern darin, Helene das Leben zur Hölle zu machen.
Doch Helene hat einen Freund, Spook, ein kleines cleveres Gespenst aus grauer Vorzeit, das seit Jahrtausenden umgeht und auf Erlösung hofft. Zusammen mit Spook ist Helene einfach unschlagbar.
Das merken nicht nur die fiesen Verwandten - die eigentlichen Schreckensfiguren dieser Geschichte - sondern auch Sir Henry, ein alter Vorfahre Helenes, der als böser Geist das Haus unsicher macht.
Geschichten von Kinder, die von bösen Verwandten drangsaliert und schlimmer als Haustiere gehalten werden, haben Tradition - und sind gerade in letzter Zeit, nicht zuletzt dank Harry Potter und dessen wenig liebenswerte Muggel-Sippschaft, wieder in allen Köpfen.
Wie mit dem Thema auf höchst unterhaltsame, aber auch anrührende Weise umgegangen werden kann, zeigt der in Norwegen lebende englische Autor Philip Newth.
Die Helden seiner Geschichte - Helene, die sich mit den fiesen Erziehungsmethoden von Onkel und Tante arrangiert, aber dennoch ihren Humor nicht verloren hat und Spook, das kleine Neandertaler-Gespenst, das seit Millionen Jahren auf der Suche nach jemandem ist, der es wirklich liebt - sind ebenso pfiffig wie sensibel.
Ihre Sprache ist modern, nichts daran wirkt gestelzt, die Protagonisten teilen aus, sind dann aber auch in der Lage sich bei ihrem Gegenüber zu entschuldigen. Und zuweilen gestehen sie sich sogar ihre Ängste ein und überwinden sie - etwa wenn Helene den ollen Sir Henry mit seinen eigenen Waffen schlägt und ihm den Schrecken seines Lebens (oder besser "Todes" ;-) einjagt.
Die Handlung ist spannend und gespickt mit ironischen Seitenhieben - vor allem an den Stellen, an denen der Oberst und seine Kusine, beides Prototypen des raffgierigen und hirnlosen Bösewichts, zum Zug kommen.
Natürlich und zum Glück gibt es ein Happy End - Helene wird wieder mit den Menschen zusammengeführt, die es gut mit ihr meinen und auch der wackere kleine Spuk Spook findet endlich Erlösung.
Ein ebenso witziges wie herzerwärmendes Buch, das durchaus das Zeug für eine Verfilmung besitzt.