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Mittsommermord - Hörspiel

Original: Steget efter
Deutsch von Wolfgang Butt
Der Hörverlag
ISBN 3-89584-542-6

2 CDs, Laufzeit ca. 110 Minuten

Sprecher: Ulrich Pleitgen, Anne Weber, Petra Redinger, u.v.a.
Regie: Thomas Leutzbach

Ulrich Pleitgen, geboren 1946, hatte nach seiner Ausbildung an der staatlichen Hochschule für Musik und Theater in Hannover Engagements am Berliner Schillertheater, den Schauspielhäusern in Basel, Frankfurt, Bochum, am Staatstheater Stuttgart und am Thalia Theater in Hamburg. Darüber hinaus wirkt in vielen Fernsehproduktionen mit, so z. B. in der Serie "Nicht von schlechten Eltern". Zu hören ist er u. a. in Henning Mankells "Die fünfte Frau" und "Mittsommermord".

Samstag, 22. Juni 1996.
Drei junge Leute um die Zwanzig feiern zusammen Mittsommer. Sie tragen Kostüme des 18. Jahrhunderts und halten den Ort ihres Treffens streng geheim. Danach aber hat niemand sie mehr gesehen. Bald stellt sich die schreckliche Gewissheit ein: es ist ein Verbrechen geschehen.
Etwa zur gleichen Zeit findet man Svedberg, Polizist in Ystad und Kollege von Kommissar Wallander, in seiner Wohnung mit zerschossenem Gesicht.
Was hat das Verschwinden der drei Jugendlichen mit dem Mord an einem Polizisten zu tun? Und wer war dieser sympathisch unauffällige Svedberg eigentlich, der keine anderen Hobbys hatte, als die Sterne zu betrachten und Bücher über die Indianer zu lesen?

Rezension:
Und hier, was der Kabarettist Dieter Nuhr dazu zu sagen hat:

Wer wie ich als Tourneekünstler permanent im Auto unterwegs ist, der muss manchmal einfach andere Prioritäten setzen als der Fleischwarenfachverkäufer von nebenan. Dazu zählen nicht nur Überlegungen, ob der Kaffeepreis in Katzenfurt wohl konstant geblieben ist oder das WC in Wonnegau immer noch so pikobello sauber, sondern auch "Wie bleibe ich wach und aufnahmefähig von Hannover bis Ohrenbach?"
Genau zu diesem Behufe (und auch, weil ich zuweilen ganz gern einer anderen Stimme als der meines sanft säuselnden Naviationssystems lausche) habe ich Hörbücher und Hörspiele wiederentdeckt. Und wo ich mich vor über dreißig Jahren von James Krüss "Sängerkrieg der Heidehasen" fesseln ließ, da darf es heute gern ein Mankell sein. Die nach seinen Bestsellern produzierten Hörspiele (die von Mal zu mal besser werden) sind spannend und zugleich unterhaltsam, wenn auch zuweilen düster und beklemmend - also ganz wie ihre Vorlagen.
Im Unterschied dazu (und erst recht zu den Roman-Verfilmungen) werden jedoch auch brutalste Details elegant aufgefangen, die Leichen fast liebevoll beschrieben. Das ist mir wichtig, denn im Grunde bin ich ein sehr zartbesaiteter Mensch, der diese Form von Blut und Tränen wesentlich besser ertragen kann als ausufernde Beschreibungen von abgetrennten Gliedmaßen und nach außen gekehrten Gedärmen.
Und da ich vorhabe, noch recht lange auf den Autobahnen Deutschlands unterwegs zu sein, hoffe ich, dass es noch recht viele Hörspiele um Kommissar Wallander geben wird.
Das einzige Problem, das mir in diesem Zusammenhang noch manchmal Schwierigkeiten bereitet, ist die Tatsache, dass ich nach intensivem Hörgenuß stets nach diesem Schild Ausschau halte: "Nächste Ausfahrt Ystad!"

Dieter Nuhr