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Eine Reihe betrüblicher Ereignisse: Das Haus der Schlangen

Früher erschienen als: Der Reptiliensaal / Der schillernde Schlangensaal
(2. Band)
Original: A Series of Unfortunate Events – The Reptile Room
Aus dem Amerikanischen von Birgitt Kollmann
Mit Fotos / Illustrationen von Brett Helquist
Manhattan gebunden
ISBN 3-442-54581-1
(ab zehn Jahre)

Was den Baudelaire-Kindern in der Obhut von Graf Olaf zugestoßen ist, wäre schon traurig genug für ein ganzes Leben, aber das sollte eben nur der schreckliche Anfang sein.
Obwohl sie dem schmierigen Scheusal entronnen sind, haben Violet, Klaus und Sunny immer noch schlimme Träume, in denen Graf Olaf vorkommt: seine scheußliche hagere Gestalt, seine fiese keuchende Stimme, und das Auge, das er als Tätowierung am Knöchel trägt.
Um sie auf andere Gedanken zu bringen, fährt Mr. Poe, der naive und ewig hustende Testamentsvollstrecker der Baudelaires, die Kinder zu ihrem entfernten Onkel Monty („Das Haus der Schlangen“).
Bei dem berühmten Schlangenforscher fühlen sich die drei Waisenkinder wie im Paradies – doch nur für kurze Zeit. Denn der nette Onkel stirbt an Schlangengift, und Graf Olaf, diesmal in einer raffinierten Verkleidung, von der sich nur die Baudelaire-Kinder nicht täuschen lassen, versucht, die Kinder zu entführen …

Ausführliche Informationen zur – auf dreizehn Bände angelegten – Serie, Spiele, E-Cards und natürlich Leseproben und Infos aller Art zum Autor und zum Film finden sich auf der akustisch, optisch und auch sonst überwältigenden Seite www.lemonysnicket.de.

Rezension:
Auch ohne den obligatorischen Brief des Autors auf der Rückseite der Klappe, der fürchterliche Entwicklungen der Geschichte in Aussicht stellt, wüßte der Leser schon nach den ersten paar Seiten, dass auch dieses Abenteuer kein Spaziergang für die drei Baudelaire-Kinder werden wird.
Bereits der Weg über die "Schaurige Chaussee", die aus der Stadt hinausführt, und die Erwähnung des "Fauligen Flusses" machen deutlich, dass hier wieder größte Vorsicht geboten ist, selbst wenn die Sache sich anfangs ganz gut anläßt.
Denn - oh Wunder - die Person, bei der Violet, Sunny und Klaus diesmal untergebracht werden, ist ein freundlicher Mann, der sich über ihre Ankunft freut! Er beschenkt sie, weist jedem ein eigenes Zimmer zu (wo sie im letzten Band abwechselnd in einem einzigen Bett schlafen mußten) und beschäftigt sie mit Aufgaben, die ihren Neigungen entsprechen und sie entzücken (so darf etwa Sunny ein Seil in handliche kleine Teile zerbeißen).
Allerdings versäumt der Autor zu keinem Zeitpunkt, darauf hinzuweisen, dass diese Hinwendung zum Guten nur eine Illusion ist, weil der Onkel ohnehin sterben und das Leben der Kinder wieder einen schrecklichen Verlauf nehmen wird.
Doch dieser geschickte Kunstgriff der Zwiesprache mit dem Leser hat auch einen entscheidenden Vorteil: Snicket sorgt so dafür, dass - trotz aller Begeisterung für die Handlung und die Hauptpersonen - die Identifikation mit diesen nie eine vollständige sein kann. Denn es ist immer klar, dass es sich bei dem Ganzen um eine erfundene Geschichte handelt, wodurch nächtliche Alpträume bei den Baudelaire-Fans sicherlich minimiert werden können.
Die Komplizenschaft zwischen Autor und Leser sorgt aber auch dafür, dass dieser - ob seines "Wissensvorsprungs", dass sich gleich noch Fürchterliches ereignen wird - in atemloser Spannung durch die Seiten eilt.
Wo am Ende - nach dem betrüblichen Ableben des guten Onkel Montgomery Montgomery und dem Versuch von Graf Olaf, die Macht über die Waisen (und somit ihr Vermögen) zu erhalten - glücklicherweise die Errettung der drei Kinder steht, die sie wieder einmal selbst durch ihren Einfallsreichtum herbeigeführt haben.
Das Wechselbad der Gefühle, das dieser Roman den Lesern bietet, ist - das sollte man ganz deutlich sagen - sicherlich nichts für zartbesaitete Gemüter. Genau richtig allerdings ist das Buch für freche, selbstbewußte, ein wenig abenteuerlustige Kinder (und Erwachsene), die einer ordentlichen Portion Ironie nicht abgeneigt sind.

Miss Sophie

 

Gastrezension(en):


Name: Roxana
Email: roxanakoehler@dokom.de
Datum: 19.8.2005 (15:12)

In einem Haus mit Schlangen zu leben ist bestimmt fassienirend! Die Kinder können ausnahmsweise sich mit ihren Intressen auseinander setzen. Sie lernen viel dazu.Wenn dann nicht plötzlich Graf auftaucht.Nach dem Graf Olaf auf tauchte starb plötzlich ja der Onkel der Baudelaire`s.Wenn da mal Graf Olaf nichts mit zu tun hatt !!!!!!!!