Das Buch direkt bei Amazon bestellen Astrid Lindgren
Pippi im Park

Original: Pippi i Humlegarden
Oetinger gebunden
ISBN 3-7891-6828-9
(Kinder ab drei)

Schreckliches Rowdytum im Humlepark!
Die Stockholmer Polizei ist machtlos.
Gut, dass es Pippi Langstrumpf gibt, das stärkste Mädchen der Welt.
Die reißt einfach ihre Villa Kunterbunt ab, baut sie auf einer Wiese im Park wieder auf und zieht mit Thomas, Annika, ihrem Pferd und Herrn Nilsson, dem Affen, in die Hauptstadt.
Arme Rowdys.

Und wer jetzt Lust auf mehr "Pippi" bekommen hat, der sollte sich einen Besuch auf der Webseite von Tonia Tünnissen-Hendric (geboren 1970 und eine begnadete Sucherin und Finderin in Sachen Pippi Langstrumpf) gönnen - aber, Achtung! Genügend Zeit mitbringen, es könnte länger dauern ... ;-)

Rezension:
Wer hätte das gedacht, dass es noch mehr Abenteuer gibt von Pippi, der unkonventionellen Heldin der gleichnamigen Lindgren-Bestseller, von Millionen Kindern und Erwachsenen auf der Welt geliebt?
Aber dem ist so - denn Astrid Lindgren hat den liebenswerten Rotschopf, dessen Namen 1941 von ihrer eigenen Tochter erfunden wurde, lange bevor irgendeine der turbulenten Geschichten um die unerschrockene "Ephraimstochter" zu Papier gebracht worden war, auch zur Protagonistin einer Kurzgeschichte gemacht. Diese wurde 1949 für ein Fest zum Schwedischen Kindertag von einer Zeitschrift veröffentlicht und ruhte dann bald fünfzig Jahre im Archiv der (im Humlepark gelegenen!) Königlich-Schwedischen Bibliothek. Nachdem man die Story dort entdeckt und die frechen Bilder von Ingrid Nyman farbig koloriert hatte, kam das Ganze als Bilderbuch auf den Markt - im Jahr 2000 bei Lindgrens schwedischem Hausverlag, der sie 1944 entdeckt und für den sie selbst fast ein Vierteljahrhundert lang als Leiterin der Kinderbuchabteilung gearbeitet hatte, 2001 dann auch in Deutschland.

Die Geschichte selbst ist schnell erzählt:
Nachdem Pippi von ihren Freunden darauf aufmerksam gemacht wird, dass in Stockholm der Teufel los ist, weil gemeine Rowdys die Leute im Humlepark belästigen und ängstigen, beschließt sie, Abhilfe zu schaffen.
Mit Mann und Maus (in diesem Fall eher Tommy, Annika, Herrn Nilsson, dem kleinen Onkel und der ganzen Villa Kunterbunt noch dazu) begibt sie sich dorthin, wo sie gebraucht wird - was ihr am Anfang diverse bürokratische Schwierigkeiten beschert, die sie aber gewohnt souverän meistert (indem sie nämlich den mit einer Anzeige drohenden Mann einfach in eine abfahrende Straßenbahn verfrachtet).
Auch mit den, des Abends planmässig aufkreuzenden Rowdys - einer Bande von anmaßenden Gestalten fast zillescher Prägung, die Zigarette auch beim Diebstahl und Handtaschenraub stets im Mundwinkel - verfährt Pippi ohne viel Federlesen. Ein paar Sprüche, die entsprechenden Handgriffe und schon liegen alle sechs fein verschnürt und für die Polizei abholbereit im Gras.
Zum Schluß gibt es noch ein großes Fest - nämlich den "Tag der Kinder" (womit die inhaltliche Klammer zur Entstehungsgeschichte der Story geschlossen ist).

Sicherlich ist das Buch kein Ersatz für die legendären Bände der Pippi-Trilogie - aber eine willkommene Ergänzung sehr wohl; und vielleicht auch ein kleiner Einstieg für alle Neu-Pippianer. Allerdings sollte sich der Vorleser darauf gefaßt machen, viel, sehr viel über das lustige Mädchen mit den beiden unterschiedlichen Socken und den Bärenkräften erzählen zu können ... (was aber den meisten nicht wirklich schwer fallen dürfte).

Miss Sophie