Das Buch direkt bei Amazon bestellen Marieluise Ritter
Vorsicht, Ohrsicht! - Lauschrätsel für Schlauohren

Hörspiel edition frankfurter figurentheater
(ab fünf Jahren)

Zwei Jungwanzen bewerben sich als Geheimwanzen beim Hundeskriminalamt. Dazu müssen sie eine Lauschprüfung ablegen. Aber ihre Fantasie ist von ihren heiß geliebten Spionage- und Detektivgeschichten schon so blockiert, dass sie überhaupt nicht richtig zuhören, und dem kleinen Bruder, der gut gelauert hat, wie es sich für eine ordentliche Wanze gehört, und ihnen alles verraten könnte, sagen die Großen immer nur: Sei still, du Winz.
Auch die menschlichen Lauscher haben genug Anlass zum Raten ... wer kriegt's besser raus, Kleine oder Große?
Man muss ziemlich konzentriert lauschen ... und dabei die inneren Bilder genau betrachten - wie ein echter Hundeskriminaldetektiv mit Ohrsicht eben.

Weitere Informationen und eine Bestellmöglichkeit finden sich auf www.ohrsicht.de.

Rezension:
Als Profi in Sachen innovativer Unterhaltung für kleine und große Freunde „tierischer“ Geschichten, hat sich Marieluise Ritter vom frankfurter figurentheater schon in Hörspielen von „Wulle“ bis „Trampolin Pinguin“ profiliert.
In ihrem ersten „kriminellen“ Projekt nun verbindet die studierte Erziehungswissenschaftlerin Unterhaltung, Spaß und die Möglichkeit zur Interaktivität, werden die junge (und älteren) Zuhörer doch aufgefordert, ganz genau zuzuhören und den diversen Rätseln auf den Grund zu gehen.
Die Rahmenhandlung ist schnell erzählt: Zwei Möchtegern-Nachwuchskriminalisten (die Wanzen Wonzo und Wenzelin) werden von Kriminaloberschnauzer von Ohrsicht auf ihre Hörfähigkeit und Kombinationsgabe geprüft. Dazu müssen sie Rückschlüsse auf das ziehen, was sie an einer Reihe von Orten akustisch wahrnehmen.
Mal ist dies ein Stall, dann wieder ein Wohnhaus, ein Schloss oder eine Strasse, auf der alles mögliche passiert. Nicht die Unterhaltungen der beteiligten Personen stehen dabei im Vordergrund, sondern die mit den Aktionen verbundenen Laute. So enthält etwa „Im Stall“ so gut wie keinen gesprochenen Text, sondern fast ausschließlich von Tier und Mensch produzierte Geräusche, die es zuzuordnen gilt.
Auch bei den anderen Szenen steht nicht eine erzählte Geschichte im Vordergrund der Hör-Aufgaben, sondern die für ganz verschiedene Situationen typischen Geräusche. Es sind dann die Zuhörer selbst, die sich daraus „ihre“ Interpretation des Gehörten basteln müssen. Das macht natürlich am meisten Spaß in der Gruppe – kann aber auch durchaus für einzelne Ratefüchse eine spannende Beschäftigung darstellen.
Das bekannte Kinderlied „Auf der Mauer, auf der Lauer“ fungiert in den unterschiedlichsten Interpretationen (mal rockig, mal klassisch) als akustischer Trenner mit hohem Wiedererkennungswert.
Ist ein Take vorbei, geben Wonzo und Wenzelin ihre ebenso witzigen wie falschen Kommentare dazu ab. Und der einzige, der wirklich weiß, was passiert ist, weil er richtig zugehört hat – nämlich Winz, Bruder der beiden Pseudo-Schlaumeier, wird ignoriert, weil er so klein ist. Auf diese Weise werden auch die Lösungen nicht preisgegeben. Die Zuhörer können sich diese jedoch per mail vom frankfurter figurentheater schicken lassen. Und Geschenke gibt es außerdem: Für selbst aufgenommene Lauschrätsel nämlich, die man ebenfalls direkt an Marieluise Ritter senden kann.
Eine ambitionierte Sache, in der Tat – und keine CD für „eilige Konsumenten anspruchsloser Nebengeräusch-Unterhaltung“, denn diesem Ton-Träger muss man tatsächlich zuhören, um ihn genießen zu können. Das kann bei den Kids durchaus zunächst zu Irritationen führen – gibt sich aber spätestens dann, wenn aus dem Abspielen von „Vorsicht, Ohrsicht!“ ein Gemeinschaftserlebnis mit Eltern, Großeltern oder Geschwistern gemacht wird. Und wenn dann erst der Ehrgeiz geweckt ist, selbst solche Rätsel zu produzieren, dann gibt es kein Halten mehr.
Da möchte man sich wirklich wünschen, dass eine zahlreiche Resonanz die Macher dieser pädagogisch wertvollen Unterhaltung dazu bewegt, die Reihe fortzusetzen.

Miss Sophie