Leena Lehtolainen Gabriele Schrey-Vasara
Weiß wie die Unschuld

Original: Luminainen
Deutsch von Gabriele Schrey-Vasara
(4. Band)
rororo TB
ISBN 3-499-23439-4

Die Leiterin eines Therapiezentrums für Frauen verschwindet plötzlich. Maria Kallio, neu als Kommissarin bei der Polizei in Espoo, übernimmt den Fall.
Bei den Ermittlungen stößt sie auf eine religiöse Fanatikerin, eine Stripperin sowie einen undurchsichtigen Dichterfreund der Vermissten, und alle benehmen sich verdächtig, doch Beweise fehlen.
In dieser Situation bricht ein Bankräuber aus dem Gefängnis aus und schwört, Maria, die ihn einst verhaftet hat, zu töten …

Rezension:
„Weiß wie die Unschuld“, bereits der vierte Band um die rothaarige finnische Kommissarin Maria Kallio, vereint wieder einmal alle Elemente, die Leena Lehtolainens Krimi so lesenswert machen.
Die große Überraschung für treue Lehtolainen-Fans erfolgt schon auf den ersten Seiten, beginnt doch ihr neuer Roman mit der Hochzeit der bislang eher bindungsscheu gezeichneten Maria Kallio und ihres Freundes Antti.
Die erst danach einsetzende Krimihandlung ist gut konstruiert und bietet durch zahlreiche Verwicklungen (u.a. einem ausgebrochenen Häftling, der Maria wegen seiner Verhaftung Rache schwört) Spannung pur und wesentlich dramatischere Szenen als gewohnt.
Bei der Auflösung ist es Leena Lehtolainen wieder einmal gelungen, ihre Leser voll und ganz zu überraschen, denn die meisten Leser dürften in eine ganz andere Richtung getippt haben. Besonders auch die interessante Nebenhandlung um Maria und Antti dürfte die Wartezeit auf Lehtolainen Nr. 5 „Die Todesspirale“ im Februar 2004 lang werden lassen.
Wünschenswert wäre nur, dass der Rowohlt Verlag endlich aufhören würde, die Kallio-Bände wahllos durcheinander zu veröffentlichen, denn die meisten Leser bevorzugen es, Serien chronologisch zu lesen, nicht nur aufgrund der sich weiterentwickelnden Nebenhandlung um Maria und ihre Familie. Die genaue Reihenfolge finden Sie übrigens auf unserer Autorenseite zu Leena Lehtolainen.
Ein gelungener Krimi aus Finnland, der nicht nur Skandinavien-Fans begeistern dürfte.

Kathrin Hanik