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Der Mord des Hippokrates

Leda TB
ISBN 3-934927-36-X

So einfach geht das also:
Zweiunddreißig Stunden vom grundsoliden Herrn Doktor zur vernichteten Existenz.
Zweiunddreißig Stunden Achterbahn von ziemlich weit oben bis ganz nach unten.
Als die schöne Penelope in der Praxis auftaucht, ahnt der erfolgreiche Arzt nicht, dass in diesem Augenblick eine Schussfahrt ins Verderben beginnt mit einer heißen Liebesnacht, einem Einbruch und einer attraktiven Leiche.

Rezension:
So schnell kann es gehen - so schnell geht es für Dr. Quentin, die unauffällige Arzt-Existenz mit gutgehender Praxis, gut-ausgestatter Vorstadt-Villa und gutverheiratet mit einem standesgemäß gutaussehenden Luxusweibchen.
Vom bürgerlichen Biedermann zur kriminellen Existenz, nur weil er der betörend schönen Griechin verfällt, die ihm sein Apothekerfreund in die Ordination schickt. Von einer Sekunde auf die andere, worauf dann auch eins zum anderen kommt: ein heimliches Date, schneller und schmutziger und deshalb ausgezeichneter Sex und dann: der Absturz.
Katharina, die Griechin, scheint ein Phantom gewesen zu sein, unauffindbar auf einmal, nachdem sie Dr. Quentin biederes Bürgerleben aufgemischt hat.
Für den beginnt sich damit die Abwärtsspirale zu drehen. Die Suche nach seinem One-Night-Stand reißt den Doktor in den Abgrund: Er wird zum Mörder. Und damit ist sein Absturz noch längst nicht zu Ende.
Eine Geschichte wie von Simeneon: straff und mit dem Blick auf das Wesentliche erzählt, präzise in der Dramaturgie, unangestrengt in der Sprache. Ein Puzzlespiel der Charaktere: Dr. Quentin, Gattin Anja, Apotheker Winnie. Freundschaften, die keine waren, eine Ehe, die keine ist: alles Fassade. Von so einem leeren Leben Schicht um Schicht die Lebenslügen und unerfüllten Hoffnungen abzukratzen, bis am Ende alle nackt dastehen - das gelingt Wolfgang Burger.

Reinhard Jahn