Das Buch direkt bei Amazon bestellen Viktoria Platowa
Die Frau mit dem Engelsgesicht

Aufbau TB
ISBN 3-7466-1875-4

Nach dem Studium an der Filmhochschule wollten sie die Welt umkrempeln: der begabte Iwan, der angehenden Regisseur Nimotsi und ihre Freundin "Maus".
Aber dann stürzt sich Iwan im Suff zu Tode, und Maus schreibt Drehbücher für Pornos. Eines Tages steht Nimotsi vor ihrer Tür, wie gelähmt vor Angst, er stammelt etwas von brutalen Morden vor laufender Kamera.
Kurz darauf sind er und ihre Freundin Venka tot. Maus muß schnellstens verschwinden. Nach einer Gesichtsoperation erkennt sie niemand mehr wieder in der rothaarigen Schönheit, die sie nun ist und die auf Rache sinnt.

Rezension:
Nach dem Studium an der Filmhochschule wollten sie die Welt umkrempeln: Die Zeitschrift „Russian Web Girls“ hat eindeutig Recht, wenn sie prophezeit, dass man bei der Lektüre dieses Buches leicht in Gefahr gerät, seine U-Bahn-Station zu verpassen.
Denn die Geschichte um die unscheinbare Drehbuchautorin Maus, die sich nach der Ermordung zweier enger Freunde durch eine Schönheits-OP in die rothaarige Schönheit Eva verwandelt und dann sich auf die Suche ihrer Mörder macht, hat eindeutig Suchtcharakter.
Schon nach den ersten Seiten wird dem geneigten Leser klar, das er Viktoria Platowas Krimidebüt nicht eher aus der Hand legen wird, bis er alle 404 Seiten fertig gelesen hat. Kein Wunder, dass Platowas Heldin in Russland so große Erfolge feiert und zwar nicht nur in Buchform, sondern auch als Heldin einer quotenträchtigen, vielteiligen Fernsehserie.
Dass manche Episoden dabei klischeebeladen und auch unrealistisch daherkommen, tut der Spannung keinen Abbruch und wird auch von normalerweise eher pingeligeren Lesern gerne verziehen. Nach dem atemberaubenden Finish stellt sich eigentlich nur eine Frage: „Wie bekomme ich schnellstmöglichst Nachschub?“, denn am Ende dürften sich mindestens so viele Fragen neu gestellt haben, wie schlussendlich beantwortet wurden.
Hier ist unbedingt zu empfehlen, die Chronologie der Serie einzuhalten, um sich nicht das Lesevergnügen zu verderben, da alle Bände Fortsetzungsromanen ähnlich direkt aufeinander aufbauen. Auf „Die Frau mit dem Engelsgesicht“ folgt „Ein Püppchen für das Ungeheuer“, „Die Diva vom Gorki-Park“ und im Februar 2004 endlich Nr. 4, „Die letzte Zeugin“.
Superspannende Krimikost aus Russland, die garantiert süchtig macht.

Kathrin Hanik