Das Buch direkt bei Amazon bestellen Boris Akunin
Pelagia und die weißen Hunde

Original: Pelagia i Belij Buldog
Aus dem Russischen von Thomas Reschke
(1. Band Ordensschwester Pelagia)
Goldmann TB
ISBN: 3-442-45479-4

Russland, im späten 19. Jahrhundert:
Ordensschwester Pelagia wird auf den Landsitz einer Adelsfamilie geschickt.
Es gehen dort seltsame Dinge vor: Nicht nur wurden die Hunde des Anwesens vergiftet, man birgt auch zwei Leichen aus der Wolga, und Pelagia ist die einzige, die eine schreckliche Wahrheit hinter den Verbrechen erahnt …

Rezension:
Mit der Ordensschwester Pelagia hat der russische Bestsellerautor Boris Akunin eine Heldin geschaffen, die seinem bisherigen Protagonisten Erast Petrowitsch Fandorin nicht nur kriminalistisch gesehen gleichwertig ist: Sie ist schlagfertig, intelligent, in den richtigen Momenten unauffällig, eine Meisterin der Verkleidung (mehr darüber werden Sie an dieser Stelle allerdings nicht erfahren, dazu müssen Sie das Buch schon selbst lesen), tatkräftig und nicht so leicht klein zu kriegen.
Pelagia, die in einem kleinen Kloster des russischen Provinzgouvernements Sawolshsk lebt, ermittelt allerdings nicht auf eigene Faust wie der geheimnisumwitterte Fandorin, sondern auf Wunsch des klugen Bischofs Mitrofani, dem heimlichen Herrscher des Gouvernements, der ihr die Detektivarbeit als Kirchenbuße auferlegt.
Die scheinbar recht einfache Aufgabe, die ihr Mitrofani in diesem ersten Band zugedacht hat, entpuppt sich jedoch schnell als gefährliche Verschwörung übelster Machart, die Pelagia und Mitrofani vor eine schier unlösbare Aufgabe stellt...
Auch im Auftakt seiner zweiten Serie beweist Akunin, dass er der Meister des historischen Krimis ist: keiner konstruiert so gekonnt eine spannende Krimihandlung voller verblüffender Wendungen, keiner erfindet so gelungene Charaktere, keiner schreibt so humorvoll und spritzig und keiner macht seine Leser so süchtig nach Fortsetzungen.
Denn nach dem packenden Finish ist die Geschichte noch nicht zu Ende - Akunin überrascht den Leser mit einem fiesen Cliffhanger für den zweiten Band. Nur gut, dass wir auf „Pelagia und der schwarze Mönch“ nicht mehr allzu lange warten müssen, im März 2004 ist es dann endlich so weit.
Ein rundherum gelungener Serienstart, der nur eines hoffen lässt: Dass wir Pelagia noch in vielen weiteren Bänden begegnen können.

Kathrin Hanik