Chandler McGrew
Eiskalt
Original: Cold Heart
12.00 Uhr: Das Grauen beginnt - In einem abgelegenen Dorf in Alaska tötet ein psychopathischer Killer sein erstes Opfer. Und er ist entschlossen, alle Bewohner der kleinen Ortschaft hinzurichten.
Rezension:
B.F.
Knaur TB
ISBN 3-426-62295-5
Nur Micky könnte ihn aufhalten, die Ex-Polizistin, die sich eigentlich in die Abgeschiedenheit Alaskas zurückgezogen hat, um den Geistern ihrer Vergangenheit zu entkommen.
Sie hat keine Waffe, keinen Kontakt zur Außenwelt, keine Hilfe. Hat sie eine Chance?
Im Leben der Polizistin Micky jagt ein Schicksalsschlag den nächsten: Als junges Mädchen muss sie den Mord an ihren Eltern miterleben und entkommt nur um Haaresbreite selber dem Tod. Dann wird ihr Partner und Lebensgefährte im Dienst brutal ermordet. Schließlich quittiert sie den Dienst und vergräbt sich für Monate im Haus ihres Onkels, ohne Hilfe von anderen anzunehmen.
Auf Drängen eines alten Freundes und ihres Onkels fliegt sie zu Besuch in die unwirtlichen Weiten Alaskas. Doch selbst hier findet sie nur für einige Zeit Ruhe vor dem namenlosen Grauen, das sie ihr Leben lang verfolgt hat ...
Obwohl die oberflächliche Beschreibung der Charaktere und die Lücken in der Handlung (wer waren die Polizistenmörder und sind beide gefasst worden?) für den Leser zuweilen ziemlich ärgerlich sind, wird er dennoch Schwierigkeiten haben, den Roman aus der Hand zu legen, zu atmosphärisch dicht ist das Gesamtgefüge.
Auch der enge zeitliche Rahmen der Handlung sorgt für atemlose Spannung. Der Schauplatz in dieser einsamen, kalten Gegend ist ausgesprochen originell und die Beschreibung der kauzigen Bewohner wirklich gut gelungen. Das Ende mit der obligatorischen Überraschung ist zwar für den versierten Krimileser recht vorhersehbar. Dennoch handelt es sich beim vorliegenden Roman um einen sehr lesenswerten Erstling für schlaflose Nächte und Regentage.