Das Buch direkt bei Amazon bestellen Tina Zang
Panic on the Set - Panik am Set

An Adventure in English
Langenscheidt TB
ISBN 3-468-20431-0
(ab 10 Jahre)

Cora schwebt im siebten Himmel! Ihr Traum geht in Erfüllung, als ein englisches Filmteam auf der Halbinsel Darß einen Kinderkrimi dreht und Statisten sucht. Cora wird ausgewählt und ist von nun an jeden Tag am Set.
Als die Hauptdarstellerin plötzlich spurlos verschwindet, beginnt sie ihre Ermittlungen.

Wer schon ungefähr zwei Jahre Englisch gelernt hat, kommt in diesem deutsch-englischen Krimi garantiert auf seine Kosten – und für alle Fälle gibt es die Vokabelangaben unten auf der Seite.

Rezension:
Terrific! Unbelievable! And not fishy at all!

Denn dieser kurzweilige und gleichzeitig überaus spannende Kinderkrimi ist in der Tat wahnsinnig lesenswert, unglaublich erhellend, was die Vorgänge auf einem Filmset anbetrifft und garantiert keine faule Sache, die sich Lehrer, Eltern und der Langenscheidt Verlag da ausgedacht haben.

Kein langweiliges Büffeln sondern Witz und Spannung pur stehen im Vordergrund, wenn es darum geht, die elfjährige Cora auf ihren ersten Schritten in die schöne bunte Kinowelt zu begleiten.
Vom Sohn des Regisseurs trotz ihres Lampenfiebers ausgewählt, darf die junge Rostockerin in der Verfilmung eines Kinderkrimis eine Statistenrolle übernehmen. Das Team und die meisten Schauspieler kommen aus England, daher wird am Set natürlich überwiegend englisch gesprochen. Doch als die zickige Hauptdarstellerin verschwindet und ihr schüchternes Double plötzlich einspringen muss, geht so einiges drunter und drüber – zuweilen auch sprachlich …
Vor der ebenso verblüffenden wie schlüssigen Auflösung gibt es für Cora, die Amateurdetektivin und ihren neuen Freund Brian eine Menge zu tun …

Gut ausgearbeitete Figuren auf allen Ebenen sorgen dafür, dass das Buch durchgehend unterhaltsam ist. So haben etwa sowohl Cora als auch ihre beste Freundin einen Bruder, die unterschiedlicher nicht sein könnten und als „side-kicks“ hohen Unterhaltungswert haben.
Auch sind die Sach-Informationen, mit denen Nervensägen-Bruder Jan regelmäßig abgelenkt werden muss, um Cora den Zutritt zu ihrer Freundin zu ermöglichen ebenso vielfältig und lehrreich wie das, was der Leser über die Abläufe bei einem Filmdreh erfährt.
Die englischen Textpassagen – in der Regel handelt es sich dabei um Dialoge – sind dabei harmonisch in die Handlung eingebunden und ihr Umfang ist stets ein annehmbarer. Darüber hinaus erschließt sich vieles aus dem Kontext (alternativ steht am Fuß der Seiten eine Vokabelhilfe zur Verfügung), so dass der Lesefluss stets erhalten bleibt.

Absolut genial der Kunstgriff der Autorin Tina Zang, als Vorlage für die Buchvorlage des Films im Buch ihr eigenes Buch zu nehmen … ;-) Zu kompliziert? Okay, dann noch mal ganz langsam: Mit „Mica & Marty 1: Die Mystery-Agenten“ hat Tina Zang bereits im Jahr 2003 ein richtig gutes Kinderbuch vorgelegt – ein Buch, das es nach wie vor im Handel gibt. Und genau dieser Titel soll in „Panik am Set“ seine Verfilmung finden; sprich, es wird mehrfach namentlich genannt und die Film-Charaktere entsprechen den Figuren im Buch.

Einziges Manko dieser neuen Reihe aus dem Langenscheidt-Verlag, in der unter dem Titel „An Adventure in English“ seit Oktober 2004 Spannung und Sprachen lernen harmonisch verbunden wird, ist die Tatsache, dass es keine alphabetische Vokabelübersicht am Ende des Buches gibt. Möglicherweise würde dann zwar der „Schul-Charakter“, den der Leser sicherlich bereits nach den ersten Seiten vergessen hat, wieder ein wenig in den Vordergrund rücken – aber der Langzeiteffekt wäre sicherlich ein größerer (denn auch spannende neue Wörter und Redewendungen aus der Alttagssprache, die man eben im Englisch-Unterricht NICHT lernt, wollen geübt werden, um in den Wortschatz einzugehen).

Alles in allem aber ein großes Lob für den Verlag, der mit „Hexe Huckla“ und „Ritter Rost“ schon die Kleinen spielerisch mit einer neuen Sprache vertraut macht und nun auch Lesefutter für die Größeren liefert.
Und ein nicht minder großes Lob für die Autorin und Dolmetscherin Tina Zang, alias Christine Spindler, die wieder einmal mehr beweist, dass es durchaus möglich ist, intelligente und gleichzeitig witzige Unterhaltung auch für junge Leser zu machen.

Miss Sophie