Herlinde Koelbl
Peter Paul Kubitz
Gerlinde Waz
Thea Dorn
Gabriele Dietze
Die Kommissarinnen
Die Kommissarinnen
Herlinde Koelbl (Fotografin), Autoren: Thea Dorn, Gabriele Dietze
Dieses Buch entstand in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum Berlin/Fernsehmuseum anlässlich der gleichnamigen Ausstellung im Filmhaus am Potsdamer Platz.
Der Siegeszug der Fernsehkommissarinnen scheint unaufhaltsam. Der Kommissar ist längst Legende, Derrick gar zur Comic-Figur geworden, Der Alte ermittelt im Vorabendprogramm zur Prime Time führen und überführen zunehmend Frauen die Männer. Was ist der Erfolg von Bella Block, Eva Blond, Lena Odenthal, Kriminalrätin Prohacek, Rosa Roth, Lea Sommer & Co.? Mal »knallhart«, mal »weiblich« charmant jede ist anders; mal näher dran am Klischee, mal weiter weg.
Herlinde Koelbl, eine der bekanntesten Fotografinnen Deutschlands, zeigt 15 prominente Bildschirmermittlerinnen und eine echte Kommissarin als Ikonen und Klischeeabbilder einer starken Weiblichkeit, vom Kopf bis zu den Schuhen.
55 Rollen-Kurzbiographien bekannter und weniger bekannter Fernsehkommissarinnen machen dieses Buch zur unentbehrlichen Fanausstattung jedes Fernsehkrimiliebhabers.
Rezension:
Miss Sophie
Nicolai gebunden
ISBN 3-89479-192-6
Herausgegeben von Peter Paul Kubitz und Gerlinde Waz
Die Ausstellung, im Rahmen derer zahlreiche Sonderaktionen durchgeführt werden - u.a. ein Kurzkrimi-Wettbewerb, findet vom 22. Oktober 2004 8. März 2005 statt.
Ein Text der bekannten Krimiautorin Thea Dorn und ein kulturhistorischer Beitrag von Gabriele Dietze über die Geschichte der weiblichen Ermittlerin auf dem Bildschirm runden diesen ebenso ungewöhnlichen wie hintersinnigen Bildband ab.
Millionen von Fernsehzuschauern sind sie vertrauter als die eigenen Nachbarin, die Verkäuferin vom Zeitungsladen an der Ecke oder gar die Lehrerin der Kinder.
Kartoffelchipsesser und Biertrinker aus sechzehn Bundesländern (und auch aus dem benachbarten deutschsprachigen Ausland) glauben alles über Lena, Bella, Lea und Konsorten zu wissen von den Kleidungsvorlieben über das Mischungsverhältnis ihrer Lieblingsdrinks bis hin zu deren Beischlafgewohnheiten.
Wie gut Sie Ihre ganz persönliche Favoritin nicht nur des Sonntagabend-Tatorts, sondern der gesamtdeutschen, sender- und wochentagsübergreifenden Serien-Krimilandschaft kennen, das überprüfen Sie am besten anhand dieses opulenten Bildbandes.
Fünfzehn falsche Ermittlerinnen (Eva Mattes aka Klara Blum, Ulrike Folkerts aka Lena Odenthal, Despina Pajanou aka Sabrina Nikolaidou, Corinna Harfouch aka Eva Blond, Charlotte Schwab aka Marion Ahrens, Imogen Kogge aka Johanna Herz, Ann-Kathrin Kramer aka Lizzy Krüger, Andrea Sawatzki aka Charlotte Sänger, Hannelore Hoger aka Bella Block, Saqbine Postel aka Inga Lürsen, Iris Böhm aka Hannah Koch, Iris Berben aka Rosa Roth, Maja Maranow aka Verena Berthold, Ulrike Kriener aka Ellen Lucas, Hannelore Esner aka Lea Sommer) geben sich ein fotografisches Stelldichein mit einer echten Vertreterin der Zunft: Marion Wieczorek, Kriminalhauptkommissarin der Kripo Potsdam.
Die Eigenaussagen der abgebildeten Personen werden ergänzt durch eindrucksvolle Schwarzweiss-Bilder, bei denen zuweilen nicht nur die Perspektive, sondern auch die Accessoires für Überraschung sorgen.
Ergänzend zu den Groß-Portraits findet sich am Ende des aufwändig gemachten Bandes noch die komplette Übersicht sämtlicher im deutschen Fernsehen ermittelnden Frauen mal ausführlich mit Foto und Vita der entsprechenden Schauspielerin, mal stichwortartig.
Abgerundet wird das Buch durch zwei Aufsätze, die konträrer nicht sein könnten.
Zum einen zeigt Krimiautorin Thea Dorn, wie man auf vergnügliche, spannende und ausgesprochen skurril-entlarvende Weise Filmfiguren unterschiedlicher Provenienz auf dem Papier zusammenbringen kann.
Und zum anderen gibt Gabriele Dietze, die nach einer Tätigkeit als Herausgeberin der Rotbuch-Krimireihe nun an der Berliner Humboldt-Universität u.a. Gender-Studies lehrt, einen umfassenden Überblick über die Geschichte der TV-Ermittlerinnen; von den ersten zögerlichen Schritten der seriösen Tatort-Kommissarin (1978 - Nicole Heesters) bis hin zu den heutigen Vertreterinnen des Karrieretypus VIII Professionelle Feminität (Ulrike Kriener, Senta Berger, Corinna Harfouch).
Optisch ansprechend UND inhaltlich informativ
was will man mehr. Sehr empfehlenswert!