Loriano Macchiavelli
Unter den Mauern von Bologna
Original: I sotterranei di Bologna
Bologna war schon immer der Ort für das Geheimnisvolle. Die Stadt ist dafür wie geschaffen: Heute zum Beispiel fischten sie an der Battiferro-Schleuse einen Toten aus dem Kanal. Die Leiche ist übel zugerichtet, kein Ausweis, keine Papiere.
Rezension:
K. Ara
Übersetzt von Sylvia Höfer
Piper gebunden
ISBN 3-492-04491-3
Ein Blick auf den Toten ist für Kommissar Antonio Sarti genau das, was ihm noch fehlt, um den Tag mit Glanz und Gloria zu beenden.
Aber natürlich macht er sich sofort an die Aufklärung des Falls und besucht Federica, die Mutter des Jungen, der die Leiche entdeckt hat. Außer der Erinnerung an ihr kastanienbraunes Haar und einen köstlichen Espresso nimmt Sarti zunächst wenig von der Befragung mit.
Doch dann ergibt die Autopsie die Identität des Toten: Zodiaco Mainardi ein junger Polizist, der erst vor kurzem aus Sizilien nach Bologna versetzt wurde. Wegen angeblicher Mafia-Kontakte. In Zodiacos Wohnung werden Drogen gefunden, und die Lösung des Falls scheint auf der Hand zu liegen.
In diesem spannenden, amüsanten Krimi erfährt der Leser wie nebenbei viel über die Stadt Bologna selbst. Der Kunstgriff liegt dabei in der Figur des Ich-Erzählers, ein Typ so geheimnisvoll wie die Stadt selbst.
Scheißleben! Polizistenleben! heißt es an einer Stelle
Kommissar Antonia Sarti muss sich selbstverständlich wie in allen Romanen (und in der Wirklichkeit?) mit Wichtigem und Unwichtigem herumschlagen.
Aber ob unter den Mauern von Bologna die Mafia oder wortwörtlich ein Geheimnis lauert, das muss der verehrte Leser schon selbst herausfinden.
Versprochen sei Genuss und Spannung nicht nur für Italienfans!