Andreas Franz
Teuflische Versprechen
(8. Band Julia Durant)
In der Praxis der Psychologin Verena Michel taucht eines Tages eine völlig verängstigte junge Frau aus Moldawien auf: Maria wurde, zusammen mit einigen Schicksalsgenossinnen, als Sexsklavin in einer alten Villa gehalten und konnte ihrem Martyrium nur knapp entkommen.
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Rezension:
Luggi
Knaur TB
ISBN 3-426-62831-7
Die Psychologin bringt die Frau zu der befreundeten Anwältin Rita Hendriks. Diese ist entsetzt über das, was sie von Maria erfährt, und setzt alle Hebel in Bewegung, um der Frau zu helfen. Kurz darauf ist Rita tot.
Ein Fall für die engagierte Frankfurter Kommissarin Julia Durant, die bei ihren Ermittlungen bald zwei weiteren ungeklärten Morden auf die Spur kommt.
Aufatmen! Das muss man, wenn man das Buch von Andreas Franz aus der Hand legt. Die Spannung und die Geschichte, beides ein Genuss.
Wieder ist es Julia Durant, die als Ermittlerin bereits bestens bekannt ist, die in eine haarsträubende Geschichte hineinrutscht. Alles fängt gemütlich an, die Kommissarin befindet sich auf einer Geburtstagsfeier. Dort ist sie ausnahmsweise nicht erreichbar, auch nicht für den Enthüllungsjournalisten Zaubel. Dieser versucht mit ihr zu telefonieren, alarmiert von der Anwältin Rita Hendriks, die wiederum von einer Psychologin eingeschaltet wird. Maria Volescu, die aus dem Ostblock verschleppte Zwangsprostituierte, bildet den Auslöser für diese ganze Geschichte. Sie konnte ihrem Zuhälter entkommen und offenbart sich der Psychologin Verena Michel. Am Ende der Nacht sind Hendriks und Zaubel tot. Durant vermutet einen Zusammenhang und liegt richtig.
Eine Mafia, bestehend aus den besseren und besten Kreisen der Gesellschaft, organisiert in Frankfurt Drogenhandel, Waffenschmuggel, Prostitution und Menschenhandel. Und gerade in dem dunklen Geschäft mit den Frauen spielt der Großteil der Story. Die Mädchen werden in den Westen gelockt und müssen hier in eigens eingerichteten Nobelvillen den abscheulichsten Sexwünschen der gehobenen Gesellschaft zu Diensten sein. Und auch das Umfeld dieser Mafia hat es in sich. Wo Geld vorhanden ist, ist Bestechung nicht weit weg und davor ist natürlich auch der Beamtenapparat nicht gefeit. In diesem Umfeld zu ermitteln ist eine harte Probe für die Ermittlergruppe.
Aber die sympathische Kommissarin kann sich auf ihr Team verlassen. Und auch ihre Familie ist eingebunden. Ihr Vater, Pfarrer, betreut die untergetauchte Maria und bringt eine menschliche Note in den Krimi.
Der Leser wird mit der heftigen Realität konfrontiert. Schnell stellt sich raus, dass das organisierte Verbrechen wie eine Hydra ist. Und wer ein Happy End erwartet, wird enttäuscht, die Action reicht bis zum Schluss.
Einmal mehr ist es Andreas Franz gelungen, einen absolut spannenden und actionreichen Krimi zu schreiben, der zwar in Frankfurt spielt, aber weit mehr als ein Regio-Krimi ist. Herausragend und empfehlenswert!