Das Buch direkt bei Amazon bestellen Ulrike Renk
Seidenstadt Leichen

Leporello Verlag
ISBN 3-936783-12-8

Schaufensterpuppen werden in der Umgebung Krefelds gefunden. Ohne Kopf, mit Kunstblut, sorgfältig arrangiert, lebensecht wirkend.
Die Polizei hält das so lange für einen Streich bis an der Elfrather Mühle tatsächlich eine Leiche liegt, weiblich, ohne Kopf, sorgfältig arrangiert.
Wer ist die Tote? Was hat sie mit den Puppen zu tun?
Als eine weitere Frau vermisst gemeldet wird, beginnt der Wettlauf gegen die Zeit. Ist ein Serienmörder in Krefeld am Werk?
Hauptkommissar Jürgen Fischer ist gerade erst in die Stadt gezogen und wird auf atemberaubende Weise mit Krefeld bekannt gemacht.

Rezension:
Wenn in den Wäldern rund um Krefeld blutbesudelte Schaufensterpuppen ohne Kopf gefunden werden, immer von Spaziergängern mit Hunden, dann kann man noch daran glauben, dass ein Ladenbesitzer mit seiner Dekorateurin nicht zufrieden war.
Wird aber kurz darauf eine echte Leiche auf die gleiche Art und Weise entdeckt, dann steckt mit ziemlicher Sicherheit mehr dahinter.
Ein Serienkiller, der mit den Puppen erst mal sein Vorgehen geübt hat? Am Niederrhein? In Krefeld???

Kommissar Fischer, der sich aus persönlichen Gründen nach Krefeld versetzen lässt, wird schon am ersten Tag zum Tatort eines Mordes gerufen. Sofort steckt er mitten in einem Fall, der ihm einen Strich durch seine Wochenplanung macht.

Das Wort Regio-Krimi geistert seit einiger Zeit durch die Krimi-Welt und erschreckt Leser und Kritiker.
Muss nicht sein.
Der Niederrheinkrimi des Leporello-Verlags „Seidenstadt-Leichen“ von Ulrike Renk aus der Reihe Tatort Niederrhein zeigt, dass man nicht am Ort des Verbrechens leben muss, um einen packend geschriebenen Kriminalroman faszinierend zu finden.
Der Titel ist nicht nur spannend, sondern auch von einem sehr hohen, sprachlichen Niveau. Man merkt, dass die Autorin seit Jahren als Lektorin für große Verlage tätig ist.
Die Charaktere mit all ihren Stärken und Schwächen sind plastisch beschrieben, Zwischenmenschliches spielt bei der Aufklärung des Falles eine wichtige Rolle und auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Ein überaus gelungenes Debüt, das Lust auf mehr Fälle mit Kommissar Fischer macht.

Warum alle beim Joggen verschwundenen Frauen schwanger sind, was der abgeschnittene Kopf in der Plastiktüte wirklich bedeutet und was die kalte Anwältin mit der ganzen Sache zu tun hat, erfährt man aber erst, wenn man sich das Buch „Seidenstadt-Leichen“ von Ulrike Renk in der nächsten Buchhandlung kauft.

Viel Spaß beim Lesen und seien Sie vorsichtig, wenn Sie mal wieder am Niederrhein joggen gehen.

Compuexe

 

Gastrezension(en):


Name: Lies
Email: lieselore.warmeling@onlinehome.de
Datum: 8.11.2005 (0:24)

Seidenstadtleichen ist ein Krimi der auch Leser in seinen Bann zieht, die nicht unbedingt am Niederrhein beheimatet sind. Man lernt zwar auf diese Weise Landschaft und Leute um Krefeld kennen, was der Sache einen zusätzlichen Reiz verleiht, aber wirklich spannend bis zur letzten Seite sind Idee, Schreibfluss und Aufbau dieser ideenreichen Story. Ich hoffe, Hauptkommissar Fischer wird nicht wieder aus der Krimilandschaft verschwinden, sondern noch viele andere Fälle zu klären haben. L.W.


Name: Jochen Brockmann
Email: jochen@brockman.de
Datum: 8.11.2005 (20:22)

Jürgen Fischer wird an seinem ersten Arbeitstag bei der Krefelder Mordkommission mit einem Fall konfrontiert, der an Kopflosigkeit nicht zu überbieten ist. Dabei hat unser zugereister Hauptkommissar schon genug persönliche Probleme, die ihm die Konzentration auf seine Arbeit schwer genug machen. Aufgeregte Spaziergänger melden der Polizei Leichenfunde, die sich bei genauerer Betrachtung als Schaufensterpuppen herausstellen. Was zuerst wie ein dummer Jungenstreich aussieht, entpuppt sich als blutige Realität, als die Leiche einer jungen Joggerin gefunden wird. Genau wie bei den Puppen fehlt der Leiche der Kopf, was für die Krefelder Kripo einen Zusammenhang vermuten lässt. Jürgen Fischer und seine Kollegen kämpfen gegen die Zeit, denn als eine weitere Joggerin niedergestochen wird und die Vermisstenmeldung einer Frau eingeht, vermutet Fischer, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun haben. Geschickt zieht Ulrike Renk in ihrem Krimi “Seidenstadt Leichen” die Fäden und führt die Leser durch ein Labyrinth kriminalistischer Alltagsarbeit. Unser Held, ein Hauptkommissar der Krefelder Mordkommission, glänzt nicht durch atemberaubende Verfolgungsjagden und hellseherischen Fähigkeiten. Vielmehr ist er ein Mensch wie jeder andere mit Problemen und Gefühlen, an denen die Autorin die Leser teilhaben lässt. Vielleicht ist es gerade das, was diesen Kommissar so sympathisch macht. Man spürt beim Lesen, dass es Ulrike Renk nicht nur darum geht, einen Mord aufzuklären, sondern auch die zwischenmenschlichen Aspekte herauszusstellen und ihren Romanfiguren durch ihre Normalität Leben einzuhauchen. In guter Tradition althergebrachter Kriminalliteratur erfährt der Leser erst auf den letzten Seiten, wer der Mörder ist. Plötzlich lösen sich die Knoten auf und mit einem leichten Schmunzeln verbeugt man sich vor der Autorin, die es so gekonnt verstanden hat, ihre Leser auf eine falsche Fährte zu führen. Dabei ist doch alles so einfach ...