Arnaldur Indridason Coletta Bürling
Kältezone

(6. Band)
aus dem Isländischen von Coletta Bürling
Edition Lübbe gebunden
ISBN 3-7857-1567-6

Erlendur, Elínborg und Sigurður Óli wissen nicht einmal, wer der Ermordete ist. Er ist vor Jahrzehnten im Kleifarvatn, einem See südlich von Reykjavík, versenkt worden. Es gibt keinerlei Hinweise auf seine Identität ? nur ein russisches Sendegerät, an das der Tote gekettet ist.
Die Spur führt in die Botschaften der früheren Ostblockstaaten. Gibt es eine Vermisstenmeldung aus jener Zeit, die damit in Zusammenhang stehen könnte? Alles scheint im Leipzig der Nachkriegsjahre seinen Anfang genommen zu haben.
Kommissar Erlendur und seine Kollegen sehen sich mit einem Fall konfrontiert, dessen Fäden in die Zeit des Kalten Krieges zurückreichen ..

Rezension:
Der Autor wollte mit demselben Personal und ähnlichem Hintergrund noch mal einen spannenden Krimi schreiben. Leider ist dieser Roman im Vergleich mit Todeshauch schwerfällig und nur mäßig spannend.
Ein Skelett wird auch hier gefunden, doch diesmal ist eine DDR-Geschichte als zweiter Handlungsstrang zu den Ermittlungen eingeflochten. Der isländische Student, der als überzeugter Kommunist zu DDR-Zeiten nach Leipzig geht, verfranst sich in Belanglosigkeiten.
Auch Erlendur, dessen Tochter zum wiederholten Male Drogen-rückfällig geworden ist und seine Kollegen haben kaum Unterhaltung auf Kriminiveau zu bieten.
Diesmal kriegt die Frau im Dreiergespann der isländische Kommissare mehr Raum: Elinborg hat ein Kochbuch geschrieben und vermarktet es.
Erlendur, der Ewig-Suchende reflektiert zum wiederholten Male das Verschwinden seines Bruders als Kind und der treue Leser WEISS jetzt ZU GENÜGE (!), warum er mit Vorliebe nach vermissten Personen sucht. Da lobt die Rezensentin doch wieder mal Friedrich Anis Kommissar "Süden", dessen Vater auch verschwand, aber der Autor muss es dem Leser nicht mit der Holzhammermethode einbläuen.
Aber wir wollen dieses etwas schwächere Buch Indridason verzeihen, hat er sein Ermittlerteam doch in den anderen Fällen auf allerspannendste und kunstvollste Weise durch die Fälle geschickt.

K. Ara