Das Buch direkt bei Amazon bestellen Carsten Sebastian Henn
Vinum Mysterium

(4. Band)
Emons TB
ISBN 3-8970-524-8

Das Ahrtal ist wie entvölkert.
Ein Serienmörder sucht sich seine Opfer scheinbar wahllos unter allen, die bei Winzern, Restaurants, ja sogar am Wegesrand ein Glas Wein trinken. Kein Tourist wagt sich mehr ins Tal, der Wein bleibt in den Fässern.
Sternekoch und Hobbydetektiv Julius Eichendorff hat es in seinem bisher kniffligsten Fall mit einem brillanten Gegensacher zu tun. Nur ihm schickt der Täter flüssige »Nachrichten aus dem Totenreich«, und nur er soll sie entschlüsseln können.
Ein Nasenwettbewerb mit Deutschlands berühmtesten Winzern, ein pompöser 120ster Geburtstag, die zurückkehrende Reblausplage und nicht zuletzt ein Mönch, der die Zukunft aus Weinhefe vorhersagt, lassen Julius bei der Lösung des Falls saurer werden als ein Spreewälder Gurkenfass. Und zu allem Unglück muss er auch noch für einen ganz besonderen Gast kochen: den Papst.

Rezension:
Die erste Leiche des Buches ist eine Rebe – eine von den wurzelechten, die der Heppinger Sternekoch Julius Eichendorff in seinem Garten stehen hat. Heimtückisch wurde ihr das Leben ausgesaugt; der zum Leben erwachte Alptraum im Ahrtal – die Reblaus, sie ist zurück.
Es bleibt natürlich – wie sich das für einen gestandenen Krimi gehört – nicht bei einer Leiche. Nein – derer folgen noch etliche und allein die Todesart ist mal wieder was für richtige Kenner und Feinschmecker. (Denken wir hier nur einmal an den Tod in der Keltermaschine aus dem Erstling „In Vino Veritas“ ).
Wer jedoch glaubt, es stirbt sich so lustvoll, wie man Wein normalerweise trinkt, der wird spätestens auf Seite 262 eines Besseren belehrt.
Hing die Spannung im Erstling hie und da noch durch, so schafft Henn es in seinem vierten Eifel-Ahr-Krimi mit einem Energie geladenen Rahmen auch den abstinenten Leser an die Flasche …. pardon, natürlich an die Seiten zu fesseln, indem er gekonnt das eine oder andere „amuse geule“ füttert, Verdachtsmomente wie feinen Küchenduft aus den Seiten kriechen und natürlich das krönende Dessert – den Überraschungsmoment bei der Enttarnung eines Serienkillers an der Ahr nicht fehlen lässt.
Wie perlender Sekt liest sich dieser unterhaltende Schreibstil, der den Leser sanft in die Welt der Winzergenossenschaften und Restaurants im Rotweingebiet an der Ahr einführt. Und nicht zuletzt sorgt ein überregionaler Prominenter – der Papst – für das Eifel übergreifende Küchenerlebnis.
Der Autor selbst zu seinem Werk: „Es ist für mich als Autor erstaunlich was für ein Eigenleben Julius Eichendorff entwickelt hat, und wie er sich sträubt, wenn ich versuche etwas zu schreiben, was nicht zu ihm passt. Er bekommt natürlich immer seinen Willen.“
Und so dürfen Julius und sein Wiener Original „FX“ ganz nach Gusto den Hinweisen des Mörders quer durch die Heimat folgen, sich kulinarischen Genüssen (ich sage nur: „Schokoholiker“) hingeben und schließlich die faule Rosine unter den eingekreisten Verdächtigen finden.
Der neue Henn - egal ob als Vorspeise, Hauptgericht oder Dessert … von so einem Krimi nimmt man gerne direkt das ganze Menü!

Woerdi

 

Gastrezension(en):


Name: ne Westumerin
Email:
Datum: 29.5.2006 (21:05)

woerdi, ich muss Dir voll und ganz zustimmen ;o)))))))