Richard Laymon
Thomas A. Merk
Die Insel
Original: Island
Nach der Explosion ihrer Jacht finden sich acht junge Urlauber auf einer einsamen Südseeinsel wieder, weitab von jeder Zivilisation.
Rezension:
Dago
Aus dem Amerikanischen von Thomas A. Merk
Heyne TB
ISBN 3-453-67511-8
Was als Abenteuer beginnt früher oder später wird sie ja bestimmt jemand retten, denken sie , entwickelt sich jedoch zu einem Albtraum, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint: als nämlich einer von ihnen auf bestialische Art und Weise ermordet wird und sich herausstellt, dass die Explosion der Jacht kein Unfall war.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Diesen Roman verschlingt man, man legt ihn nicht mehr aus der Hand und versinkt "auf der Insel".
Erzählt wird die Geschichte eines Ehepaares, die mit ihren drei Töchtern und deren Männern einen Segelausflug machen. Bei einem Picknick auf einer einsamen Südseeinsel explodiert die Jacht und die Urlauber können die Insel nicht mehr verlassen.
In Tagebuchform wird nun von Rupert erzählt, was nun auf der Insel passiert und das ist ganz und gar nicht lustig. Rupert ist 18 Jahre, der jüngste der Gruppe, klein, mager und picklig und sexuell noch unerfahren. (Er hofft aber, dass er auf Insel ein paar Gelegenheiten bekommt ;-)).
Anfangs denkt der Leser, es ist schon viel passiert, was soll da noch kommen?
Aber Achtung, es kommt noch viel und viel Schlimmeres.
Der Roman ist nichts für schwache Nerven, stellenweise sehr brutal und grausam, aber auch teilweise fast wieder witzig durch Ruperts Sarkasmus und sein Hang zur Ironie.
558 Seiten, eigentlich noch zu kurz, so gut geschrieben, dass man gerne noch weitergelesen hätte.
Stephen King schrieb: "Es wäre ein Fehler, Richard Laymon nicht zu lesen!" und die Rezensentin kann dem nur zustimmen.
Leider ist Laymon 2001 verstorben, so dass man nur hoffen kann, dass noch viele seiner Romane ins Deutsche übersetzt werden.