Petra Oelker
Die Schwestern vom Roten Haus
(9. Band Kaufmannsfamilie Herrmanns & Rosina, die Komödiantin)
Hamburg, 1773.
Rezension:
Doch ach: Der Mann auf Reisen, die alten Theatergefährten auf Tournee - kein Wunder, dass ihr das Leben manchmal schwer wird.
Gleich am Anfang klettert die Spannung nach oben - fast ertrinkt Rosina beim Schlittschuhlaufen, als das Eis bricht. In letzter Sekunde gerettet, findet sie jedoch unterm Eis eine Leiche.
Parallel dazu befindet sich Magnus in heikler Mission: Einen abtrünnigen Schreiber soll er aufspüren, einen Kerl, der mit den Wechseln seines Arbeitgebers in Venedig abgetaucht ist.
Dann nehmen die Dinge ihren Lauf und Rosina gerät mitten hinein ein eine ausgesprochen temporeiche und turbulente, stellenweise fast komische, leider aber viel häufiger tragische Geschichte, in der das Schicksal von und der Umgang mit den Waisenkindern eine zentrale Rolle spielt.
Lange haben sich die Fans gefragt, was wohl passieren wird, wenn Rosinas Vergangenheit, die über so viele Bände immer wieder nur stückweise enthüllt wurde, endgültig kein Geheimnis mehr ist.
Also, Frau Oelker, diesmal bitte schneller schreiben!
Miss Sophie
rororo TB
ISBN 978-3-499-24611-1
Nach dem letzten Karnevalsball treibt eine tote Frau in der Alster, eine zweite stirbt, eine dritte entkommt knapp einem Anschlag - in Hamburg geht wieder ein Mörder um.
Die Komödiantin Rosina hat die erste Tote entdeckt, Anlass genug, selbst nach dem Täter zu suchen. Doch wer hatte einen Grund, die Frauen zu töten? Was verband sie?
Die Spuren führen ins Waisenhaus und ins Gängeviertel, zu den Flößern am Holzhafen, in das Haus eines Seidenhändlers und zu einer schießwütigen Gutsherrin nach Wandsbek.
Rosina, Weddemeister Wagner und die Kaufmannsfamilie Herrmanns müssen sich beeilen, wenn sie dem nächsten Mord zuvorkommen wollen ...
Rosina - endlich wieder da!
Nach mehr als zwei Jahren Abstinenz feiern die Leser ein Wiedersehen mit der schönen Ex-Komödiantin, nun schon geraume Zeit ehrbare Gattin von Magnus und Pflegemutter des Waisenkindes Tobias.
Zumal sie der Waisenhaus-Schreiber, der über das Wohl und Wehe der Kostkinder befindet, schon lange auf dem Kieker hat und keine Gelegenheit auslässt, der 30jährigen Steine in den Weg zu legen.
Der Leser lernt außerdem einiges über den Holzhandel und trifft mehrere geheimnisvolle Frauen, deren Vergangenheit im Dunkel liegt, bevor sich am Ende (zum Glück) doch einiges findet - einige andere Handlungsstränge jedoch erst angerissen werden, so dass auf eine Fortsetzung dringend zu hoffen ist.
Zumal einige neue Figuren auftauchen - etwa der Militär-Wundarzt Dr. Pullmann, mit dem sich Rosina auf Anhieb versteht, weil er sie ernst nimmt.
Petra Oelker zeigt im vorliegenden Band, dass alle Befürchtung, die Spannung der Nebenhandlung(en) könne darunter leiden, völlig grundlos ist.
Stattdessen hat die Hamburgerin die Saat für einige, sehr vielversprechend klingende Entwicklungen gelegt, die nicht nur eingefleischte Rosina-Verehrer ungeduldig auf den Fortgang warten lassen.