Das Buch direkt bei Amazon bestellen Tsugumi Ohba Takeshi Obata Kay Hermann
Death Note - Black Edition - Band 2

Aus dem Japanischen von Kay Hermann Tokyopop Broschur
ISBN: 978-3-86719-672-7
(ab 15 Jahre)

Die Sonderermittler unter der Leitung von L sind Light auf den Fersen. Doch selbst unter Beobachtung lässt sich Kira nicht vom Töten abhalten.
Als plötzlich mysteriöse Videobänder auftauchen, kommt es zu einer auch für Kira schicksalhaften Wendung.
Nach dem Erscheinen eines zweiten Kira wird Light in die Ermittlungszentrale gerufen, um L mit seiner überragenden Kombinationsgabe zur Seite zu stehen.
In der Botschaft des falschen Kira entdeckt Light eine für ihn bestimmte, versteckte Nachricht und zieht daraufhin in Erwägung, mit Kira 2 in Kontakt zu treten...

Rezension:
Was sich im ersten Moment eher simpel gestrickt und wenig spannend anhört, entpuppt sich bald als ausgesprochen spannendes Verwirrspiel mit zahlreichen Höhepunkten.

Obwohl der Leser von vornherein alle Hintergründe kennt - oder zumindest zu kennen glaubt! - und über wesentlich mehr Informationen verfügt als die Protagonisten, wird er doch immer wieder aufs Neue überrascht und verblüfft.

L. und Kira (der die Aufnahmeprüfung für die Universität natürlich mit links geschafft hat) freunden sich an - zumindest nach außen.
In Wirklichkeit jedoch bespitzelt jeder den anderen - was durch die ziemlich genialen inneren Monologe deutlich wird.
Und noch eine Metaebene höher ist schnell offensichtlich, warum das Duell gerade dieser Figuren so brillant und brisant ist: Irgendwie sind sowohl Light als auch der Junge, der sich Hideki Ryuga nennt (wie ein berühmter Popstar) sehr sehr ähnliche Persönlichkeiten. Verschlossen bis zur Unhöflichkeit, von ausgesprochen scharfem Verstand, ehrgeizig, aber doch einsam.
Eigentlich sind sie dazu prädestiniert, eine kleine, unschlagbare Spezialeinheit im Kampf gegen Gott und die Welt zu bilden, wenn ... ja wenn der eine nicht ein gnadenloser, berechnender Killer wäre.

Trotzdem möchte man ihn eigentlich mögen, denn irgendwo ist er ziemlich cool, dieser bizarre Light mit dem hohen schauspielerischen Talent und der Fähigkeit, sich aus jeder Schlinge wieder herauszuziehen.

Aber auch sein Gegenspieler L. landet umgehend in den Herzen der Leser, umso mehr, da er immer auf seinem Stuhl kauert wie ein aus dem Nest gefallenes Vögelchen (mit perfekt dazu passenden, tellergroßen Augen).

Dass also bald das eine oder andere Mädchen ins Spiel kommt, um die Sache weiter zu verkomplizieren, ist fast unausweichlich.

Und auch auf Seiten der Todesgötter tut sich das eine oder andere - völlig überraschend gibt es welche mit menschlichen Regungen.

Alles in allem ein wirklich faszinierendes Stück Literatur - nicht nur für die Generation Twitter, sondern durchaus auch für Manga-unerfahrene "ältere Semester".

Einziger "Kritikpunkt": Der fast unerträgliche Cliffhanger am Ende jedes Doppelbandes ...

Miss Sophie