Das Buch direkt bei Amazon bestellen Jakob Maria Soedher
Pulverturm

(2. Band Schielin)
Edition Hochfeld gebunden
ISBN 978-3981026863

An einem lauen Frühjahrstag wird die Leiche von Ottmar Kinker am Pulverturm in Lindau gefunden. Die Umstände deuten auf ein Verbrechen hin.
Kommissar Conrad Schielin - gerade mit seinem Esel Ronsard auf Wanderung im Bodensee-Hinterland - wird zurückbeordert, um den Fall zu übernehmen.
Er kennt das Opfer als eigenbrötlerischen, zurückgezogenen Junggesellen, der zusammen mit seiner Mutter und Schwester ein Haus in Reutin bewohnt und als Revisor tätig war.
Ottmar Kinker führte ein so unspektakuläres Leben, dass es schwer fällt eine Vorstellung zu bekommen, worin das Motiv für die Tat begründet liegt. Schielins Nachforschungen ergeben aber, dass das Verbrechen nicht Ergebnis einer Zufälligkeit, oder unglücklicher Umstände ist, sondern gezielt gegen Ottmar Kinker gerichtet war.
Zudem stellt sich heraus, dass sich vor kurzem etwas verändert haben muss, im Leben von Ottmar Kinker. Rätsel geben auch die alten Briefe auf, die sich im Nachlass finden und ein düsteres Familiengeheimnis nahe legen.
Auch das Verhalten der Kollegen an der Arbeitsstelle erscheint ungewöhnlich. Welche Rolle spielte Ottmar Kinker bei der Privatisierung von Bahngrundstücken? Und schließlich - wer war die Frau, mit der Ottmar Kinker in letzter Zeit einige Male gesehen worden war?

Neugierig geworden? Weitere Informationen zum Buch finden sich auf der Webseite des Verlages.

Rezension:
Auch der zweite Fall um Conrad Schielin, Kommissar am Bodensee, ist ein rundum gelungener Krimi.

Als der Ermittler gerade mit seinem Esel Ronsard durch das Hinterland wandert, ereilt ihn der Ruf seiner Dienststelle. Ein Mord an einem eigenbrötlerischen Junggesellen direkt am Lindauer Pulverturm. Das Leben des Getöteten liest sich wie ein leeres Buch, so dass sich Kommissar Schielin und sein Team schwer tun, ein Motiv zu finden. Doch alte Briefe und eine junge Frau bringen das wahre Leben des Ottmar Klinker ans Tageslicht.

Wie bereits in seinem ersten Bodensee-Krimi "Galgeninsel" zeigt sich Jakob Maria Soedher auch hier als Autor, der mit der deutschen Sprache umzugehen versteht.
Leise Töne, eine fast klischeehafte Beschreibung der Gegend rund um das "Schwäbische Meer" und ein Facettenreichtum prägen dieses Werk des Augsburger Schriftstellers.

Schielin, der sympathische Protagonist, wird in seiner Persönlichkeit weiterentwickelt, fast schon philosophisch muten seine Gespräche mit seinem Esel an.
Wobei Gespräche eigentlich nicht ganz der richtige Ausdruck ist. Besser gesagt sind es natürlich Monologe, die der Ermittler mit seinem vierbeinigen Freund führt. Aber gerade diese haben es in sich.
Der Lösung des Falles, soviel darf verraten werden, kommt Schielin dabei näher. So wird Ronsard unfreiwillig zu einem Polizisten und die beiden zu einem der eigentümlichsten Ermittlerpaare der deutschen Kriminalliteratur.

Dass Soedher vom Bodensee begeistert ist, lässt er seine Leser auf jeder Seite spüren. Doch der Detailreichtum wirkt nicht überzogen, vielmehr gelingt es dem Autor eine Sehnsucht zu wecken, von der man glaubt, sie nur mit einem Kurzurlaub stillen zu können.
Völlig zurecht titelt die Augsburger Allgemeine Zeitung "Conrad Schielin heißt der Kommissar vom Bodensee, über den man in Zukunft noch einiges lesen wird. Erdacht vom Augsburger Kriminalschriftsteller Jakob Maria Soedher, der es versteht wunderbare Bilder zu schaffen."

Da die Geschichte auch noch spannend erzählt und der Plot interessant ist, ist der Krimi durchaus als eines der Highlights der deutschen Krimiszene zu nennen und macht viel Lust auf mehr!

Luggi